Bamberg. In der Nacht auf Freitag, 7. November 2014, begehen Neonazis zwischen 2.00 Uhr und 5.00 Uhr einen Anschlag auf den studentischen Veranstaltungsraum „Balthasar“ (Balthasargässchen).
Die Täter_innen schlagen eine Scheibe ein, hinterlassen zwei Drohbriefe und sprühen eine schwarz-weiß-rote Fahne, ein Hakenkreuz sowie die Parole „actio et reactio“) auf einen Rolladen. Im „Balthasar“ läuft zu der Zeit die „Aktionswoche gegen Sexismus und Homophobie“. Die Attacke reiht sich ein in eine Reihe neonazistischer Aktivitäten und Angriffe der letzten Wochen in Bamberg (u. a. siehe hier und hier). Wie ein Mitglied des AStA-Vorstands gegenüber dem Online-Portal „infranken.de“ erklärt, habe es in den vergangenen Wochen „immer wieder Drohungen von Rechts gegeben. Auch seien verdächtige Personen immer wieder im Umfeld des ‚Balthasar‘ gesichtet worden“.
Am 9. November 2014 veröffentlicht die neonazistische Partei „Der dritte Weg“ (III.Weg) einen Artikel über den Anschlag auf ihrer Website (V.i.S.d.P Klaus Armstroff, Weidenthal). Die schweren Sachbeschädigungen, Drohungen und nationalsozialistischen Symbole werden von den Neonazis als „Glasbruch bei Bamberger Linksextremisten“ verharmlost und selbst gleich in Verbindung mit einem neonazistischen Anschlag auf den „Balthasar“ in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 2011 gebracht: „Bereits im Sommer 2011 wurde die Fassade der antideutschen Lokalität großzügig mit farbigem Lack umgestaltet“.
Der AStA der Uni Bamberg reagiert auf den neuerlichen Anschlag mit einer Erklärung: Die Nutzer_innen würden „trotz dieser neuen Dimension der Gewalt und Bedrohung ihre Arbeit im Balthasar wie gewohnt fortführen und rechtsradikalem Gedankengut weiterhin entschlossen entgegentreten“.
Siehe u. a. Berichterstattung der Otto Friedrich Universität Bamberg vom 7. November 2014, Pressemeldung des Polizeipräsidiums Oberfranken vom 7. November 2014, Artikel auf www.infranken.de vom 7. November 2014, Veröffentlichung des AStAs der Otto Friedrich Universität Bamberg vom 8. November 2014.