Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

30. März 2013

Freising. Der im „Freien Netz Süd“ (FNS) organisierte neonazistische „Aktionsbund Freising“ hat im Rahmen des konspirativen FNS-„Aktionstages“ kurzfristig einen Aufmarsch angemeldet und versucht ihn im Vorfeld – erfolglos – geheimzuhalten. Die schließlich zwei Dutzend angereisten Neonazis treffen sich bis um 12.00 Uhr am Freisinger Bahnhof und führen dann einen kurzen „Demonstrationszug“ auf dem Gehsteig zum Kriegerdenkmal in der Innenstadt durch.

Die Kundgebung im Rahmen des FNS-'Aktionstages'.  Foto: recherche-bayern
Die Kundgebung im Rahmen des FNS-‚Aktionstages‘. Foto: recherche-bayern
Zu den Teilnehmenden gehören bekannte Aktivist_innen aus den Kreisen der FNS-Kameradschaften, u. a. Karl Heinz Statzberger („Kameradschaft München“), Benjamin B. von der „Kameradschaft Mühldorf“/“Wehrtroopers“, Benjamin „Endlöser“ H. und der ehemalige Aktivist der verbotenen „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL), Daniel Thönnessen, der sich bei der FNS-Aktion als Anti-Antifa-Fotograf betätigt. Stefan Willi Reiche (ehemals „Jagdstaffel D.S.T.“), Thomas Huber (aus den Kreisen der „Kameradschaft München“) und eine oberbayerische Neonazistin haben sich als „Uncle Sam“, „Zimmermann“ und „Freiheitsstatue“ verkleidet und stehen mit Schildern auf dem Platz. Auch NPD-Funktionäre der Region sind beim FNS-„Aktionstag“ anwesend,  u. a. der NPD-Oberbayern-Bezirksvorsitzende Dirk Reifenstein sowie das Bezirksvorstandsmitglied Marcel Burucker.

Die Neonazis halten zwei Transparente: „Zeitarbeit abschaffen“ (vom „Freien Netz Süd“), und „Widerstand gegen Meinungsdiktatur“ (vom neonazistischen „Aktionsbündnis Oberbayern“ (ab-obay)). Ihre schwarzen Fahnen tragen Orts- und Regionsaufschriften von Traunstein, Freising, Mühldorf, München, Altötting und dem Berchtesgadener Land.

Redner bei der Kundgebung in Freising: Roy Aßmus (l.), Lorenz Maierhofer (m.) und Dominik Hering (r.).  Foto: recherche-bayern
Redner bei der Kundgebung in Freising: Roy Aßmus (l.), Lorenz Maierhofer (m.) und Dominik Hering (r.). Foto: recherche-bayern
Mit dem neonazistischen „Aktionstag“ wollen die Neonazis eigentlich ihren „Arm trotz Arbeit“ betitelten Aufmarsch am 1. Mai 2013 in Würzburg bewerben. Dazu gibt es vor dem Kriegerdenkmal von den Rednern Roy Asmuß (Teising), Dominik Hering (Freising) und dem ebenfalls als Redner eingesetzten Anti-Antifa-Fotografen Lorenz Maierhofer (Valley-Unterdarching) nicht viel zu hören. Die Aktion wird stattdessen, wie bei FNS-Aktionen üblich, durch die öffentliche Verherrlichung des Nationalsozialismus dominiert, z. B. mit der Demoparole „Erster mai – seit ’33 arbeitsfrei“.

Nach ca. einer Stunde laufen die Neonazis zurück zum Bahnhof und fahren anschließend mit dem Zug nach München zur dortigen FNS-Kundgebung. Die Stadt Freising hat vor der Neonazikundgebung das Kriegerdenkmal mit grünem Stoff abdecken lassen. Etwa 40 Menschen protestieren, mobilisiert durch das „Freising ist bunt“-Bündnis und die Piratenpartei, direkt vor Ort lautstark gegen die Neonazis. Deren Propaganda wird so vollständig übertönt.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen