München. In der Kapuzinerstraße, vor dem Arbeitsamt, veranstaltet der neonazistische Kameradschaftsdachverband „Freies Netz Süd“ (FNS) eine Kundgebung, die als Mobilisierungsveranstaltung für die Neonazi-Demo am 1. Mai in Würzburg gedacht ist.
Mit mehreren Transparenten, u.a. „Das System bringt uns den Volkstod – unser Volk stirbt aus“ („Infoportal Schwaben“), „Zeitarbeit abschaffen“ („Freies Netz Süd“), „Macht den Demokraten Dampf – nationaler Freiheitskampf„, „Widerstand wagen – Kapitalismus zerschlagen“ (beide: „Autonome Nationalisten Göppingen“), stehen knapp 50 Neonazis aus ganz Bayern zwischen ca. 16.00 und 18.00 Uhr auf dem Vorplatz des Arbeitsamts.
Manche von ihnen zeigen Schilder in Sprechblasenform mit Aufschriften, wie „Ich bin Arm trotz Arbeit„, „Kapitalismus zerschlagen“ oder dem Merkel-Zitat „Vor lauter Globalisierung und Computerisierung dürfen die schönen Dinge des Lebens wie Kartoffeln oder Eintopf kochen nicht zu kurz kommen.“ Andere halten schwarz-weiß-rote – und schwarze Fahnen. Einige Neonazis tragen rote „1.-Mai“-T-Shirts des „Freien Netz Süd“.
Die „Anti-Antifa“-Aktivisten Lorenz Maierhofer (Valley-Unterdaching) und Stefan Friedmann (Bad Wörishofen) fotografieren Gegendemonstrant_innen ab. Maierhofer und Daniel Thönnessen (München) geben sich als Pressevertreter aus, um Journalist_innen aus der Nähe abfotografieren zu können.
Unter den anwesenden Neonazis sind auch die BIA-Aktivistin Renate Werlberger (München), der als Rechtsterrorist verurteilte Martin Wiese (Reichersdorf), der oberbayrische Neonazi-Kader Roy Aßmus (Teising), „Kameradschaft München“-Aktivist Thomas Huber und Stefan Willy Reiche (früher aktiv in der mittlerweile aufgelösten „Jagdstaffel D.S.T.“).