Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart). Am Dienstag nehmen rund 200 Leute am Faschingsumzug rund um den Busbahnhof teil. Drei Männer, darunter ein 29-jähriger Trockenbauer und ein 21-jähriger Handwerker, zeigen direkt vor einem Streifenwagen mehrfach den Hitlergruß und schreien laut „Sieg Heil“. Als die Polizeibeamt_innen die Rufe bemerken, halten sie die Gruppe an. Wenige Sekunden später wiederholen die Männer erneut die nach §86a StGB verbotenen Handlungen. Wie die „Mainpost“ berichtet, soll einer der drei dabei „den Ruf initiiert haben, die anderen hätten daraufhin eingestimmt, gefolgt von Gejohle und Beifall“, insgesamt drei Mal und mit Blickrichtung zum Streifenwagen. Die eingesetzten Polizist_innen rufen anschließend Verstärkung, nehmen später aber lediglich die Personalien der kleinen Gruppe auf. Der 29-Jährige soll laut Bericht der Zeitung bei der Personalienaufnahme einem Beamten noch einen rassistischen Witz erzählt haben, außerdem sei der Satz „man darf ja wohl noch stolz auf sein Vaterland sein“ gefallen.
Rund ein Jahr später findet am 27. Februar 2017 vor dem Amtsgericht Gemünden der Prozess wegen der verbotenen Parolen bzw. Gesten statt. Die Richterin verurteilt den 21-jährigen Handwerker schließlich zu 1200 Euro Geldstrafe, die er in Raten bezahlen darf. Der 29-jähriger Trockenbauer muss insgesamt 100 Tagessätze à 15 Euro zahlen. Ein dritter Mann aus der Gruppe sei indes schon zuvor zu 60 Tagessätzen zu je 20 Euro verurteilt worden. Quelle: Artikel der „Mainpost“ (Online-Version, www.mainpost.de) vom 27. Februar 2017.