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8. Juli 2015

Karlshuld (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen). In der Nacht zu Mittwoch zünden Unbekannte gegen 2.00 Uhr im Hof eines Hauses am Unteren Kanal, in dem zur Zeit Asylsuchende untergebracht sind, mindestens einen Böller. Die dort lebenden Mitglieder einer Familie aus dem Irak wachen durch den lauten Knall auf, bleiben aber körperlich unverletzt. Polizeibeamt_innen finden vor Ort die Reste von Feuerwerkskörpern. Die Polizei fahndet nach einem eventuell im Zusammenhang zur Tat stehenden dunklen PKW, der in der Nacht in der Nähe des Anwesens gesehen wurde.

Die Bewohner_innen sind erst Anfang Juli in die neu eingerichtete Unterkunft eingezogen. Im Februar 2015 hatte der SPD-Ortsverband über die Asylsuchenden informiert und einen Artikel in sozialen Netzwerken gepostet. User_innen schrieben viele rassistische Kommentare und Verunglimpfungen bis hin zu Morddrohungen gegen die Verantwortlichen des SPD-Ortsverbands darunter. Kurz darauf verteilten Neonazis in der Gemeinde Flugblätter („Asylmißbrauch in Deutschland endlich stoppen!“) der neonazistischen Partei „Der dritte Weg“.

Die Neonazipartei veröffentlicht schließlich am 17. Juli 2015 einen Artikel „Asylwahnsinn in Karlshuld“ auf ihrer Website und schreibt darin auch über den Anschlag vom 8. Juli: „Wütende und im Stich gelassene Bürger wussten sich anschließend nur noch damit zu helfen, einen Böller vor der Unterkunft zu zünden, wie verschiedene Portale berichteten. Damit wurden die Neuankömmlinge unsanft aus dem Schlaf gerissen und ihnen aufgezeigt, dass sie nicht bei allen Karlshuldern willkommen sind“.

Siehe auch: Pressemeldung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord vom 8. Juli 2015 und Berichterstattung der „Neuburger Rundschau“ (Online-Version, www.augsburger-allgemeine.de) vom 27. Februar 2015.

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