Viechtach (Lkr. Regen). Rund 45 Neonazis versammeln sich zu einer Demonstration des „Dritten Wegs“ auf dem Stadtplatz. Das Anmeldungs-Motto des Aufmarsches, dem eine Mobilisierung durch Flyer-Verteilungen und im Internet vorausgegangen war, lautet: „Multikulti tötet! Ausländerterror stoppen!“. Etwa 50 Menschen finden sich hinter den Absperrungen zu einer antirassistischen Gegenveranstaltung ein.
Ab 15.00 Uhr bauen die Neonazis einen Pavillon, den Infotisch mit Parteimaterial sowie ein Rednerpult mit Mikrofon vor Ort auf. Nach einer Auftaktkundgebung mit Redebeiträgen der bekannten „Dritter Weg“-Führungskader Walter Strohmeier (Lam), Karl-Heinz Statzberger (München) und Kai-Andreas Zimmermann (Nürnberg) setzt sich der Aufzug durch das Stadtgebiet in Gang.
Strohmeier gibt den Demonstrant_innen dabei lautstark neonazistische und rassistische Parolen („Frei, sozial und national“, „Wir wollen keine Asylantenheime“, „Arbeit, Freiheit, Recht und Brot – nationaler Sozialismus bis zum Tod“, „Festung Europa – macht die Grenzen dicht“) über eine Lautsprecheranlage vor. Der vorherige Redner Zimmermann fungiert jetzt als Anti-Antifa-Fotograf und richtet Kamera und Teleobjektiv auf die Gegendemonstrant_innen.
Die Teilnehmer_innen kommen aus ganz Bayern. Darunter sind u.a. Roy Asmuß (Teising), Petra Kainz (München), Denis H. (Bad Griesbach), Andreas R. und Nadine H. Matthias Bauerfeind (Karlstadt) hält das Front-Transparent, das das Demo-Motto („Multikulti tötet! Ausländerterror stoppen!“) als Aufdruck trägt. Die Demonstrant_innen sind zum größten Teil mit Material der Neonazipartei „Der dritte Weg“ (T-Shirts, Pullover, Schilder, Banner) uniformiert. Einige tragen offen ihre martialischen Tätowierungen, andere wiederum zeigen sich mit Reichsadlern, „Landser“-Schriftzügen oder Bandshirts wie beispielsweise der Rechtsrock-Gruppe „Stahlgewitter“.
Gegen 17.15 Uhr ist die Demonstration des „Dritten Wegs“ schließlich offiziell beendet, die Neonazis bauen ihr Equipment ab und treten den Heimweg an.