Gablingen (Lkr. Augsburg). Am Dienstag startet um 14.14 Uhr der alljährliche Faschings-Umzug. Dieses Jahr sind auch etwa sieben Akteur_innen der „Identitären Bewegung Schwaben“ (IB Schwaben) mit Kostümen und einem Plakat vor Ort. Fotos, die zwei Tage später auf der Homepage der extrem rechten Organisation erscheinen, zeigen vier Aktivist_innen, die sich als Schiffs-Kapitän_innen verkleidet haben. Auf ihren T-Shirts sind die Wörter „Team Umvolkung“ aufgedruckt. Dahinter liegt ein Schlauchboot, in das „Geldsäcke“ mit einem aufgemalten Dollarzeichen gelegt wurden. Zwei weitere Akteure der IB haben sich ihre Gesichter im Stile des sogenannten „Blackfacings“ schwarz angemalt sowie gelbe Warnwesten angezogen. Sie sollen wohl Geflüchtete in Seenot darstellen. Beide Männer tragen ein Transparent mit der Aufschrift „Deren Leid – Unser Gewinn #humanitäreFlüchtlingshilfe“.
Die von der „Identitären Bewegung“ veröffentlichten Fotos sollen offenbar den Eindruck erwecken, als habe man sich „unter den Faschingsumzug“ gemischt. Tatsächlich jedoch sind die Bilder lediglich am Rande des Geschehens aufgenommen worden, auch auf späteren Online-Foto-Galerien des Umzugs ist von der kleinen Gruppe nichts zu sehen.
Mit dem T-Shirt-Aufdruck „Team Umvolkung“ beziehen sich die IB-ler_innen auf von der Seenotrettungs-Organisation „Mission Lifeline“ im Oktober 2018 beworbene Spaß-T-Shirts, die neben dem Konterfei des Schiffsführers der NGO auch besagten Slogan als Aufdruck tragen. „Mission Lifeline“ reagierte damit humoristisch auf Anfeindungen, weil der Organisation in verschwörungsideologischem Stil immer wieder vorgeworfen wird, an einem – auch von der „Identitären Bewegung“ propagierten – angeblichen „Bevölkerungsaustauschs“ beteiligt zu sein.