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5. Dezember 2016

Lkr. Aschaffenburg. Am Montagvormittag durchsuchen Polizeibeamt_innen die Wohnung eines 58-jährigen „Reichsbürgers“ im Landkreis Aschaffenburg. Den Grund für die Razzia geben die Staatsanwaltschaft, das Landratsamt und das zuständige Polizeipräsidium eine Woche später in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem Verdacht auf Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie der Urkundenfälschung an.

Bei der Hausdurchsuchung können die Beamt_innen insgesamt knapp drei Kilogramm erlaubnispflichtiges Nitrozellulosepulver zum Herstellen von Patronenmunition, 70 erlaubnispflichtige, sogenannte „Zündhütchen“ und mehrere erlaubnisfreie Schusswaffen (u.a. zwei Luftpistolen und vier Luftgewehre samt Munition) sicherstellen. Außerdem finden sie fünf verschiedene, offenbar selbst hergestellte Identitätskarten der Republik Tschad in den Räumlichkeiten. Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Aschaffenburg beantragt schlussendlich, auch aufgrund von Fluchtgefahr, Untersuchungshaft für den Mann.

Der 58-Jährige war bereits seit Ende der 1970er Jahre im Besitz einer Waffenbesitzkarte gewesen. 2015 hatte das Landratsamt Aschaffenburg seine Waffenbesitzkarten wegen fehlender Zuverlässigkeit widerrufen und die Sicherstellung der Waffen nebst Munition angeordnet. Eine damalige Durchsuchung der Wohnung war erfolglos verlaufen. Auch gegen eine schließlich verhängte Geldstrafe sowie einen Vollstreckungsbefehl hatte sich der Mann damals gewehrt.

Ende Juli 2017 wird der mittlerweile 59-Jährige vom Amtsgericht wegen des „vorsätzlichen unerlaubten Umgangs mit explosionsgefährlichen Stoffen und des fahrlässigen unerlaubten Besitzes von Munition“ zu sieben Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Quellen: Gemeinsame Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken, der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg und des Landratsamts Aschaffenburg vom 12. Dezember 2016 sowie Artikel von „BR24“ auf www.br.de vom 26. Juli 2017.

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