Fürth. In der Nacht von Mittwoch, 3. Januar 2017, 20.00 Uhr, auf Donnerstag, 4. Januar 2018, 8.30 Uhr, verüben Neonazis einen Farbanschlag auf das Haus einer antifaschistischen Familie. Mit schwarzer Farbe beschmieren die Täter_innen die Haustüre und den Briefkasten mit unflätigen und beleidigenden Parolen bis hin zu Morddrohungen. Unter anderem hinterlassen die Neonazis die Drohung „Heute Rot morgen Tod“ (Fehler im Original). Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere hundert Euro.
Die attackierte Familie ist in den letzten Jahren immer wieder Ziel solcher neonazistischer Anschläge geworden. Mehrfach wurde Ruth Brenner, die ehemalige Sprecherin des „Fürther Bündnis gegen Rechtextremismus und Rassismus“, von Neonazis im Internet verunglimpft und das Eigentum der Familie angegriffen. Die Tat reiht sich zudem in eine Serie neonazistischer Anschlägen in Fürth ein, die sich insbesondere gegen das Mahnmal zu Ehren von Rudolf Benario und Ernst Goldmann an der Uferpromenade richteten. Bei mehreren Attacken wurden 2017 die dortige Gedenktafel beschmiert, zerkratzt und auch gestohlen. Neonazis beschädigten im Sommer 2017 die Birken am Denkmal so stark, dass sie wohl nicht zu retten sind.
Ganz aktuell wurde auch ein Banner, welches erst kurz vor Weihnachten über dem Mahnmal angebracht worden war, entwendet. Wie die Polizei meldet, sei das ca. fünf Meter lange und 80cm hohe Banner, das an der Uferpromenade in ca. drei bis fünf Metern Höhe aufgehängt worden war, in der gleichen Nacht entfernt worden. Der ungefähre Tatzeitpunkt hierfür liegt zwischen Mittwoch, 16.00 Uhr und Donnerstag, 11.45 Uhr.
„Das Fürther Bündnis gegen Rechtextremismus und Rassismus erklärt sich solidarisch mit der betroffenen Familie“ so Niklas Haupt, Sprecher des Bündnisses. „Die Neonazis fühlen sich von dem gesellschaftlichen Rechtsruck in den vergangenen Monaten scheinbar in ihren kriminellen Machenschaften bestärkt und agieren wieder zunehmend aggressiv. Da bisher keiner dieser hinterhältigen Anschläge jemals aufgeklärt wurde, fordern wir nun endlich konsequent gegen die Neonazis vorzugehen!“
Quelle: u. a. Pressemitteilung des „Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ vom 4. Januar 2018 und Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken vom 5. Januar 2018.