Viechtach (Lkr. Regen). Ein 37-jähriger „Reichsbürger“ steht wegen versuchter Erpressung vor dem Amtsgericht: der Versicherungsmakler aus dem Landkreis Straubing-Bogen hatte sich geweigert, einen im November 2016 erhaltenen Strafzettel wegen Falschparkens in Höhe von zehn Euro zu bezahlen. Stattdessen wendet sich der Mann an die Zentrale Bußgeldstelle (ZBS) in Viechtach. Im Laufe des Schriftverkehrs fordert der 37-Jährige einen Geldbetrag in Höhe von 250000 Euro vom zuständigen Sachbearbeiter für den Fall, dass dieser weiterhin „falsche Gesetze“ anwende. Dabei beruft sich der 37-Jährige auf vermeintliche „Allgemeine Geschäftsbedingungen“.
Im März 2017 muss sich der Versicherungsmakler vor dem Amtsgericht Viechtach verantworten. Bezüglich der Vorwürfe der Erpressung lässt er laut Artikel der „Passauer Neuen Presse“ verlauten, dass er den Brief an die ZBS als „Mensch“ aufgesetzt habe, er selbst stehe jedoch als „stellvertretende Person“ vor Gericht. Trotz seiner Vorgehensweise und Wortwahl streitet er jedoch ab, der „Reichsbürger“-Szene anzugehören. Die Richterin verurteilt den 37-Jährigen schließlich wegen versuchter Erpressung zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 18 Euro. Zusätzlich muss er außerdem die zehn Euro wegen des Strafzettels nachträglich bezahlen. Quelle: Artikel der „Passauer Neuen Presse“ vom 30. März 2017.