AMBERG. Zunächst fällt ein für Bayreuth angekündigtes Rechtsrockkonzert mit den Bands "Propaganda" (Horb, Baden-Württemberg), "Soko 18" (Franken), "Cherusker" (Zittau, Sachsen), SKD (Gotha, Thüringen) und "Spreegeschwader" (Berlin) aus. Die Veranstalter hatten eine Halle unter dem Vorwand einer "privaten Feier" angemietet. Nachdem jedoch die Polizei vorab den Vermieter über den Hintergrund der Veranstaltung informiert hatte, trat dieser von seinem Mietvertrag zurück. Für eine Ersatzveranstaltung erteilte das städtische Ordnungsamt keine Erlaubnis. Die beiden Bands "SKD" und "Soko 18" erlebten hier bereits das zweite Konzert innerhalb weniger Tage, das durch die Polizei beendet oder verhindert wurde: eine Woche vorher hatte die thüringische Polizei ein ebenfalls als "private Geburtstagsfeier" deklariertes Konzert in Arnstadt-Rudisleben aufgelöst.
Die angereisten Rechten reisten jedoch per Bahn weiter nach Amberg, wo die etwa 200 Neonazis zwar ebenfalls von der Polizei in Empfang genommen wurden, aber nach kurzem Fußmarsch vom Bahnhof unbehelligt im "Pilspub 500" feiern konnten. Die Kreisstadt in der Oberpfalz hat bis heute einen "guten Ruf" in der rechten Szene: Amberg war Sitz der "Sektion Bayern" des internationalen Neonazi-Skinhead-Netzwerkes "Blood and Honour", das in Deutschland im September 2000 verboten wurde.
In der "Rock-Kellerkneipe" spielten dann auf: "Noise of Hate" (Amberg), "Sturmpropheten" (Stuttgart), "Feldherren" und "Spreegeschwader". Vorgetragen wurden unter anderem auch Lieder der als kriminelle Vereinigung verurteilten Berliner Band "Landser". Laut der Amberger Zeitung verließen die letzten Gäste erst in den frühen Morgenstunden das Lokal, das in dem Blatt als "ein bekannter Treff der Rechten in Amberg" bezeichnet wurde.