Memmingen. In der Nacht zum 26. April 2008 ersticht der Neonazi Alexander B. (21) seinen 40 Jahre alten Nachbarn Peter Siebert. Die beiden hatten häufig Streit, weil Alexander B. mehrfach rechte Musik in größerer Lautstärke abspielte. Am Abend vor der Tat sind Siebert und B., beide alkoholisiert, wieder aneinander geraten, in der Nacht gibt es weiteren Streit. Erneut beschwert sich Siebert über zu laute Musik und wirft B. seine braune Gesinnung vor. Der Neonazi holt ein Bajonett und folgt Siebert in dessen Wohnung und sticht ihn tot. Das Landgericht Memmingen verurteilt den Täter im Dezember 2008 wegen Totschlags zu acht Jahren und drei Monaten Haft. Die Richter sehen kein rechtes Motiv, doch der Vizepräsident des Landgerichts, Manfred Mürbe, sagt im Sommer 2010, ein rechtsextremer Hintergrund sei wahrscheinlich. Die Kammer habe es allerdings dabei belassen, den „äußeren Sachverhalt“ zu klären, da der Täter geständig war.