AUGSBURG. Nur knapp 60 Neonazis beteiligen sich an einem Aufmarsch unter dem Motto „Im Gedenken der Opfer des alliierten Luftterrors in Augsburg“. Ursprünglich sollte die Demonstration am Samstag den 23. Februar stattfinden, war aber von der Stadt Augsburg verboten worden, da im gesamten Stadtgebiet zahlreiche antifaschistische Kundgebungen, Demonstrationen, Infotische und andere Aktivitäten angemeldet waren. Die Anmelder der Neonazidemo hatten daraufhin auf einen Rechtsstreit verzichtet und die Veranstaltung auf Montag verschoben. Roland Wuttke (stellv. bayerischer NPD-Landesvorsitzender) aus Mering bei Augsburg verliest zu Beginn die Auflagen über den von Philipp Hasselbach („Freie Nationalisten München“) zur Verfügung gestellten Lautsprecherwagen. Wuttke hält auch die Abschlussrede am Königsplatz. Dabei bezeichnet er die etwa 1.000 Augsburgerinnen und Augsburger, die lautstark gegen die Neonazis protestieren, u. a. als „nichtdeutsche Meute“ und „unwürdige Kreaturen“. Unter den mit Wagnerklängen durch die Straßen ziehenden Neonazis befinden sich unter anderem die bekannten Münchner AktivistInnen Pia Valtl, Mike Nwaiser und Sebastian Wöhrle (Neubiberg). Nach Ende ihres Schweigemarschs ziehen die Neonazis – von der Polizei unbehelligt – mit Parolen wie „Nationaler Sozialismus, jetzt, jetzt, jetzt“ vom Königsplatz zum Bahnhof.