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22. Juni 2012

München. Am Freitag Abend gegen 22.55 Uhr steht ein 45-Jähriger Neonazi mit schwarzem Ledermantel und Sonnenbrille in der U-Bahn-Linie 1 vom Wettersteinplatz in Richtung Olympiapark. Als er einen 43-jährigen Mann mit italienischer Staatsbürgerschaft bemerkt, zieht sich der 45-Jährige eine schwarze Strumpfmaske über den Kopf, sucht Blickkontakt zu dem 43-Jährigen, bedroht ihn und fordert ihn auf, die U-Bahn zu verlassen. Schließlich zieht der 45-Jährige auch noch ein Küchenmesser aus seinem Mantel.

Der eingeschüchterte Zeuge wechselt daraufhin an der nächsten Haltestelle das U-Bahnabteil und beobachtet den Neonazi weiter, der am Marienplatz in einen Zug der S-Bahnlinie S 2 wechselt. Mitarbeiter des Sicherheitsdienst der Deutschen Bundesbahn, die durch den Zeugen verständigt wurden, führen bei dem Deutschen eine Fahrkartenkontrolle durch und stellen dabei bei ihm ein verdeckt mitgeführtes Messer fest. Dieses Messer kann dem Mann ohne Gegenwehr abgenommen werden. Als ihm erklärt wird, dass die weiteren Ermittlungen die Bundespolizei übernimmt, zieht der Neonazi unvermittelt ein weiteres, unter dem Mantel mitgeführtes Messer mit einer Klingenlänge von 29 cm hervor und versucht mit einem gezielten Stich, einen der Sicherheitsmitarbeiter am Kopf zu verletzten. Nur durch eine reflexartige Abwehrbewegung kann der Mann eine Verletzung verhindern und den Angriff unterbinden. Schließlich gelingt es, dem Täter das Messer zu entreißen und ihn festzunehmen.

Bei seiner Einlieferung in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München begrüßt der Neonazi die diensthabenden Beamten mit den Worten „Sieg Heil“. In einer Vernehmung durch die Staatschutzabteilung der Münchner Kriminalpolizei äußert der Beschuldigte dem Polizeibericht zufolge, dass er „rechtsextremistisches Gedankengut“ habe, „derzeit jedoch keinen Kontakt zu Personen aus diesem Bereich“ unterhalte. Der Ermittlungsrichter erläßt Haftbefehl. Siehe auch: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 25. Juni 2012.

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