Erlangen. Die 30-jährige Lisa geht vormittags gegen 11.00 Uhr in einem Park mit ihrem Hund spazieren. An einer Treppe am Enkesteig trifft sie auf Peter H., der sie bereits in den vergangenen zwei Jahren mehrfach rassistisch in Bezug auf ihre Hautfarbe beleidigt hat, u.a. mit Sätzen wie „Du bist widerlich“ oder „geh zurück nach Afrika“. Auch den Hitlergruß hatte er ihr früher schon gezeigt.
An diesem Tag, kurz vor Weihnachten 2019, wird die Situation noch drastischer: H. beschimpft die 30-Jährige mit derben rassistischen Ausdrücken, packt sie am Mantelkragen, ringt sie zu Boden, fasst ihr unter den Rock und versucht dabei, ihre Strumpfhose herunter zu ziehen. Dabei schreit er die Worte „Ihr kriegt es, ihr verdient es!“. Wieder zeigt er den Hitlergruß.
Lisa kann zwar aufstehen, doch H. lässt nicht von ihr ab: über insgesamt 20 Minuten hinweg versucht er noch, der Frau ins Gesicht zu schlagen, nimmt ihr das Handy ab, als sie die Polizei rufen will und tritt es kaputt. Die 30-Jährige schafft es schließlich, sich selbst zu verteidigen und mehrere weitere Angriffe zum Teil abzuwehren. Doch der 61-Jährige gibt nicht auf, tritt der Frau in den Bauch und später auch noch ihren kleinen Hund.
Peter H., der sich laut den „Erlanger Nachrichten“ selbst einen „stolzen AfD-ler“ nennt, wird im Juli 2020 u.a. wegen versuchter sexueller Nötigung, Sachbeschädigung und wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt – ohne Bewährung. Quellen: Artikel der „Erlanger Nachrichten“ auf www.nordbayern.de vom 8. Juli 2020 und Artikel des Bayerischen Rundfunks auf www.br.de vom 8. Juli 2020.