Neu-Ulm. Die NPD plant im Rahmen ihrer bundesweiten Wahlkampffahrt auch eine Kundgebung an diesem Montag in Neu-Ulm, von 17 bis 20 Uhr auf dem Petrusplatz. Die Behörden verlegen die Kundgebung zunächst auf den Park and Ride Parkplatz Meininger Allee/Reuttier Straße, denn der Petrusplatz sei zum Einen nicht öffentlich gewidmet, zum Andern bestünden Sicherheitsbedenken. Vor dem Verwaltungsgericht Augsburg erstreitet sich die neonazistische Partei daraufhin noch am Montag Nachmittag eine Versammlung auf dem Rathausplatz.
Die Neonazis kommen von einer Kundgebung im baden-württembergischen Aalen. Auf dem Weg nach Neu-Ulm hat der Renault-Kleinlaster, den die NPD für die „Deutschlandfahrt“ mit rassistischen Parolen („Asylflut stoppen“) beklebt hat, eine Autopanne und muss vom ADAC abgeschleppt werden. In Senden wird der LKW repariert, offenbar können die Neonazis zudem lokale Unterstützer_innen aus Senden, die sie nach Neu-Ulm lotsen sollten, nicht erreichen. Erst gegen 19.10 Uhr fahren sie Richtung Neu-Ulm los.
Als LKW und weißer VW-Bus der NPD gegen 19.25 Uhr am Rathausplatz in Neu-Ulm eintreffen, werden sie mit antifaschistischen Protesten mehrerer hundert Nazigegner_innen sowie einer kleineren Sitzblockade konfrontiert. Letztere versperrt erfolgreich die Zufahrt zum Kundgebungsort. Obwohl ein großes Polizeiaufgebot inklusive USK mit einem rüden Einsatz die Blockaden abzudrängen und aufzulösen versucht, kommt der NPD-Lastwagen nicht voran. Schließlich bricht die Einsatzleitung die Räumungsversuche aufgrund des nahen Kundgebungsendes ab, was zu heftigen Diskussionen mit den acht NPD-lern führt.
Um 19.56 Uhr legen die Lenker der beiden NPD-Mobile den Rückwärtsgang ein und fahren über die Kasernstr. ab, gegen 20.15 Uhr verlassen sie die Stadt über die Autobahn. Siehe auch: Artikel der „Südwestpresse“ (Online-Version, www.swp.de) vom 2. September 2013 und „Augsburger Allgemeinen“ (Online-Ausgabe, www.augsburger-allgemeine.de) vom 3. September 2013.