Geretsried (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen). In der Nacht vom 2. November 2015, auf 3. November 2015, ziehen zehn bis 15 Jugendliche zur Mittelschul-Turnhalle, in der zur Zeit 150 Geflüchtete vorübergehend untergebracht sind. An der Unterkunft klopfen sie gegen die Fensterscheiben der Erstaufnahmeinerichtung und schreien „Ausländer raus!“. Der Vorsitzende des Sportvereins TUS Geretsried beobachtet den Vorfall und alarmiert die Polizei.
Die Jugendlichen hatten vorher an der „Mitbestimmer“-Versammlung des Geretsrieder Jugendzentrums „Saftladen“ teilgenommen. Die Polizeidienststelle Geretsried verschweigt den Vorfall und führt ihn nicht in ihrem ansonsten ausführlichen Pressebericht auf. Das Geschehen wird daher erst zwei Wochen später durch Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) bekannt. Johann Brandhuber, stellvertretender Leiter der Polizeidienststelle Geretsried, rechtfertigt das Vorgehen gegenüber der SZ: „Ich wollte keinen Nachahmer-Effekt“. Quelle: Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ (Online-Version, www.sueddeutsche.de) vom 17. November 2015.