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2. April 2011

Karl-Heinz Hoffmann schaut aus der Eckkneipe.  Foto: Robert-Andreasch
Karl-Heinz Hoffmann schaut aus der Eckkneipe. Foto: Robert-Andreasch
Nürnberg. Karl-Heinz Hoffmann (Ermreuth), ehemals Anführer der rechtsterroristischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“, hatte für diesen Tag eine Veranstaltung in Nürnberg angekündigt. Abgesehen von einem Vortrag vor sächsischen Neonazis am 11. September 2010 in Borna-Geithain war Hoffmann in den letzten Jahrzehnten nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Themen des Abends, zu dem auch der bekannte Nürnberger NPD-Aktivist Rainer Biller mobilisiert, sollten laut Hoffmanns Ankündigung sein: „Die WSG wie sie wirklich war. Klärende Worte zum Oktoberfestattentat. Die rechtsbedenklichen Machenschaften der Thüringer Justiz (StA Gera). Die Rolle der Antifa-Bewegung“.

Potentielle Teilnehmer_innen werden am Abend über einen „Schleusungspunkt“ (18.30 Uhr an der Peterskirche, Hartmannstraße) gelotst. Als Veranstaltungsort entpuppt sich die recht heruntergekommene Pilsbar „Freundeskreis Bavaria“ in der Südstadt.

In der verqualmten Örtlichkeit finden sich dann nicht die von Hoffmann angekündigten 100 Zuhörer_innen ein – die in der kleinen Kneipe eh‘ keinen Platz finden würden. Keine zwei Handvoll Neonazis (darunter Biller) und Kneipengäste sowie einige Journalist_innen sind letztlich die Einzigen, die sich für Hoffmanns Ausführungen interessieren. Dessen Auftritte vor und in der Kneipe, wo er hinter dem Billardtisch mit Hilfe eines kleinen Gitarrenverstärkers vorträgt, geraten letztendlich zu einer bizarren Farce. Inhaltlich hat Hoffmann nichts beizutragen, beleidigt blafft er schließlich den BR-Journalisten Ulrich Chaussy an, der seit Jahrzehnten zum „Oktoberfestattentat“ in München recherchiert und publiziert. Draußen protestieren ca. 80 Antifaschist_innen; Polizeibeamt_innen aus dem bayerischen USK gehen gegen sie mit Einkesselung, Personalienfeststellungen und Alkoholtests vor.

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