MÜNCHEN. Nur rund 100 Neonazis fanden sich statt der vollmundig angekündigten 1.500 Teilnehmer in München zu einem Aufmarsch ein. Die angekündigte Prominenz blieb aus. Der ursprüngliche Anmelder Norman Bordin (JN-Landesvorsitzender Bayern) war nicht anwesend, als Versammlungsleiter fungierte Roland Wuttke. Ebenso fehlten die als Redner angekündigten Thomas Wulff (NPD Mecklenburg-Vorpommern) und Thorsten Heise.
Die Auftaktkundgebung am Stachus mussten Thomas Wittke (JN, „Kameradschaft München“) und Roland Wuttke (NPD Oberbayern) bestreiten, die auch sonst bei fast jeder Münchner Kundgebung am Start sind. Einen kurzen Redebeitrag hielt Lars Käppler (ex-BDVG). Die Spitze des Aufmarschs bildete ein Transparent der JN München mit dem Aufmarsch-Motto „Nur ein Esel glaubt noch an den Sozialstaat in der BRD! – Rückführung statt Integration“ , das vier Neonazis mit Eselsmasken trugen.
Über 500 AntifaschistInnen protestierten lautstark entlang der gesamten abgesperrten Aufmarschroute, so dass von den Reden außerhalb der Absperrung nichts zu verstehen war.
WUNSIEDEL/SCHÖNBRUNN. Wie die Frankenpost berichtet, hat der Neonazi-Anwalt Horst Mahler derweil am 19. August 2006 versucht, mit Altnazis eine Heß-Gedenkveranstaltung in einem Wäldchen im Wunsiedler Ortsteil Schönbrunn durchzuführen. Mehrere Schönbrunner BürgerInnen verständigten die Polizei, die die nicht angemeldete Versammlung auflöste und 23 Personen in Gewahrsam nahm.