Nürnberg. Die Stadt Nürnberg reagiert auf drei rassistische Versammlungen der „Bürgerinitiative Sichere Heimat“ mit einer Informationsveranstaltung im Gemeinschaftshaus Langwasser zur „Flüchtlingssituation“ in der Stadt. Der Abend richtet sich insbesondere an Menschen aus den „russlanddeutschen“ Communities und wird von der „Landsmannschaft der Deutschen aus Russland“ mitveranstaltet.Über 100 Teilnehmer_innen kommen. Dass die Stadt sich gegen einen präventiven Einlassvorbehalt für Neonazis entscheidet, rächt sich schnell:
Mehrere stadtbekannte Neonazis, u. a. aus der Partei „Die Rechte“ tauchen auf, sie dürfen zunächst ungehindert stören und pöbeln. Der Geschäftsführer des Nürnberger Integrationsrats beschreibt anschließend gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, deren Auftreten hätte ihn „an die SA in den 1930er-Jahren erinnert“. Rainer Biller darf sogar am Mikrofon reden.
Weil die Neonazis dann doch noch des Saales verwiesen werden, kommt es zu heftigen Tumulten und Zwischenrufen. Offensichtlich üben die Nürnberger Neonazis einen starken Einfluss auf die Teilnehmer_innen aus den „russlanddeutschen“ Communities aus: etwa die Hälfte des Publikums solidarisiert sich mit der rechten Störaktion und verlässt gemeinsam mit den Neonazis den Saal. Siehe auch: Artikel des Bayerischen Rundfunks (auf www.br.de) vom 19. Februar 2016.