Mering (Lkr. Aichach-Friedberg). Nachdem ein Mann eine junge Frau überfallen und vergewaltigt hat, kuriseren im Ort Gerüchte, dass es sich beim unbekannten Täter um einen Asylsuchenden aus einer in der Nähe liegenden Unterkunft handeln würde. Dass die Polizei schließlich bei den 40 Bewohnern des Heims DNA-Proben entnehmen (und – erfolglos – vergleichen) lässt, dürfte die rassistisch motivierten Beschuldigungen eher noch befeuert haben.
Bürgermeister Hans-Dieter Kandler versucht laut „Augsburger Allgemeinen” noch, im Gemeinderat gegenzusteuern: „Es seien schlimme Taten, schlimm seien aber auch die Stimmen, die ohne irgendwelche Anhaltspunkte gleich meinten zu wissen, wer es war“.
Die Koordinatorin der ehrenamtlichen Helfer_innen berichtet der Lokalzeitung über die „Stimmung der Angst“, die aufgrund von Drohungen in der Unterkunft herrsche: „Abends fahren hier die Autos in schnellem Tempo vorbei und von den Insassen werden wüste Beschimpfungen ausgesprochen“. Die Polizei kündigt verstärkte Streifenfahrten „im ganzen Bereich des Polizeipräsidiums“ an, „um die Menschen vor rechten Übergriffen zu schützen“. Quelle: Berichterstattung der „Augsburger Allgemeinen“ (Online-Version, www.augsburger-allgemeine.de) vom 17., 24. und 26. September 2015.