München/Beirut. Mehrere europäische Neonazis, darunter auch der Münchner Stadtratsabgeordnete der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA), Karl Richter, treffen sich Mitte März mit Vertretern der vom Iran unterstützten, islamistischen Terrororganisation „Hisbollah“ im Libanon. Die Reisegruppe, in der auch Richter unterwegs ist, besteht aus mehreren Politikern der sogenannten „Alliance for peace and freedom“ (AFP), einer neonazistischen Partei auf europäischer Ebene. Mitgefahren sind der ehemalige NPD-Europaabgeordnete Udo Voigt (Moosburg a.d. Isar), der Brandenburgische NPD-Pressesprecher Florian Stein, Nick Griffin (der frühere Europaabgeordnete der „britischen National Party“), der neofaschistische italienische Politiker Roberto Fiore und der ehemalige kroatische Militäroffizier und Neonazi Željko Glasnović sowie der Vorsitzende der extrem rechten belgisch-wallonischen „MOUVEMENT NATION“-Partei, Hervé van Laethem.
Auf der Facebook-Seite von Karl Richter erscheinen am 18. März 2019 ein längerer Text sowie mehrere Bilder zur Libanon-Reise. Fotos zeigen, wie die europäischen Neonazis zusammen mit dem Auslandsbeauftragten der Hisbollah, Sayyed Ammar Al Moussavi, gemeinsam am Tisch sitzen, die libanesisch-israelische Grenzen mit Militärbegleitung besichtigen oder einen Kranz an einer Gedenkstätte für gefallene Hisbollah-Soldaten niederlegen.
Karl Richter lobt die islamistische Terrormiliz in seinem Facebook-Posting u.a. dafür, „in den letzten Jahren stets an vorderster Front gegen den IS, aber eben auch gegen Israel zu stehen“. Die Hisbollah sei für ihn keine Terrororganisation, sondern „eine Art Solidaritäts-Netzwerk zur Unterstützung der eigenen Landsleute“. Auch stellt er die offene Frage, „inwieweit das Erfolgsmodell der Hisbollah auch rechten Parteien in Europa zum Vorbild dienen könnte“. Die AFP-Delegation habe dem Hisbollah-Auslandsbeauftragten zudem „die Unterstützung im gemeinsamen Kampf versichert“. Richter fügt hinzu: „Beide Seiten wissen, worum es geht und wo der Feind steht.“ Siehe auch: Artikel der „TAZ“ (Online-Version, www.taz.de) vom 21. März 2019.