Fürstenfeldbruck (Lkr. Fürstenfeldbruck). Die Partei „Der Dritte Weg“ veranstaltet am Samstagnachmittag eine Kundgebung in der Innenstadt. Rund 15 Neonazis versammeln sich unter dem Kundgebungsmotto „Asylflut stoppen! Keine Asylanten im Fliegerhorst“ ab 15.00 Uhr eine knappe Stunde lang vor der Sparkasse in der Hauptstraße (Nähe Marktplatz).
>Die Teilnehmer_innen, darunter die „Dritter Weg“- bzw. ehemaligen „Freies Netz Süd“-Kader Roy Asmuß (Teising), Karl-Heinz Statzberger (München), Walter Strohmeier (Lam) stellen sich dort mit mehreren Schildern und dem bekannten „Asylflut stoppen“-Transparent auf. Der als Rechtsterrorist verurteilte Statzberger sowie der niederbayerische „Stützpunktleiter“ Strohmeier treten anschließend ans Mikrofon. Die „Süddeutsche Zeitung“ zitiert einen der Redner: „Sie (die Asylbewerber) verursachen eine enorme Verschmutzung. Sie feiern und pöbeln wie zu Hause, sind aber nur geladene Gäste.“ Ein Fahrzeug mit Altöttinger Kennzeichen, gefahren von Asmuß, fungiert dabei als Lautsprecherwagen. Die Versammlung steht sichtbar unter der Anleitung des lokalen „3. Weg“-Aktivisten S. S. (Puchheim).
Maik R. (Unterschleißheim) und Michael G. aus dem niederbayerischen Rottal-Inn finden sich ebenfalls bei der Versammlung ein. Mit Susanne Helfenbein und Marion B. sind auch zwei von „Pegida München“ bekannte Akteur_innen bei der Neonazi-Kundgebung anwesend.
Die Fürstenfeldbrucker Behörden hatten im Vorfeld versucht, die neonazistische Demonstration geheim zu halten. Nur durch einen Zufall erfuhr ein Stadtrat der Brucker Bürgervereinigung von der Anmeldung, so dass daraufhin über soziale Medien und Mailverteiler zur Gegendemonstration mobilisiert werden konnte. Rund 80 Leute aus verschiedenen Spektren protestieren gegen den „Dritten Weg“.
In den Folgetagen gehen beim Fürstenfeldbrucker Integrationsreferenten, der von den Neonazis offenbar als Initiator der Gegenproteste angesehen wird, rassistische Emails ein. Siehe auch: Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ (Online-Version, www.sueddeutsche.de) vom 16. und 18. Juli 2016, des „Kreisboten“ (www.kreisbote.de) vom 18. Juli 2016 sowie des „Merkurs“ (Online-Version, www.merkur.de) vom 17. und 19. Juli 2016.