Höchstadt an der Aisch (Lkr. Erlangen-Höchstadt). Am Montagabend kurz vor 22.30 Uhr treffen im Bereich der Tankstelle in der Fürther Straße drei Männer auf zwei junge Asylsuchende aus Äthiopien. Einer der Männer attackiert einen der Asylsuchenden mit einem plötzlichen Faustschlag ins Gesicht. Der zweite Asylsuchende kann in die naheliegende Unterkunft am Lappacher Weg entkommen. Bei dem Angriff wird dem Opfer ein Schneidezahn ausgeschlagen.
Das Online-Portal www.nordbayern.de veröffentlicht am 16. Dezember 2015 eine Einschätzung der Polizei zum Hintergrund der Tat: „Die Polizei hat nach dem Faustschlag gegen einen 23-jährigen Asylbewerber in Höchstadt keine Hinweise auf einen ausländerfeindlichen Hintergrund.“ Der stellvertretende Höchstadter Polizeichef Gerhard Backert sagt laut nordbayern.de sogar: „Es ist bislang nicht möglich, irgendein Motiv zu erkennen (…). Die drei Männer haben sie nicht verfolgt und auch nichts hinterhergerufen“. Diese erste Polizei-Information ist falsch: Der Täter rief dem in die Innenstadt flüchtenden Opfer „Renn, du dreckiger Neger!“ nach.
Aufgrund eines Hinweises an die Polizei kann diese Ende Dezember 2015 den mutmaßlichen Täter, einen 37-jährigen Landschaftsgärtner, festnehmen. Beim Festgenommenen kann auch das Tatwerkzeug, mit Quarzsandfüllungen versehene Lederhandschuhe, sichergestellt werden. Nun leugnen auch die Behörden das rassistische Motiv nicht weiter. Eine „fremdenfeindlich motivierte Tat“, schreibt das Onlineportal www.infranken.de am 28. Dezember 2015, stehe „für die Polizei außer Frage“.
Quellen: Artikel auf www.infranken.de vom 15. Dezember 2015 und 28. Dezember 2015 sowie auf www.nordbayern.de vom 16. Dezember 2015 und 28. Dezember 2015.