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13. Februar 2020

München. Ein Aktivist aus dem Umfeld der „Identitären Bewegung“ versucht am Donnerstagnachmittag gegen 16.20 Uhr, ein mehrere Meter langes Transparent an der Fassade des „B90/Die Grünen“-Büros in der Winzererstraße mit Klebeband zu befestigen. Als er dabei entdeckt wird, bricht er die Aktion ab, lässt das Transparent liegen, flüchtet in ein Auto mit amtlichem „NEA“-Kfz-Kennzeichen (Abk. für Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim) und fährt davon.

Abgebildet auf dem zurückgelassenen Banner ist das Konterfei von Tom Radtke, einem Schüler, der für die Hamburger Bürgerschaftswahl auf Platz 20 für die Partei „Die Linke“ kandidiert hatte. Daneben steht Radtkes Zitat „Ihr seid nicht links sondern an der Seite der Mächtigen“ sowie „#gerechtigkeitfürradtke“. Der 18-Jährige, gegen den ein Parteiausschlussverfahren läuft, hatte u.a. mit Holocaust-relativierenden, rechten und verschwörungstheoretischen Aussagen kurzzeitig für Aufsehen gesorgt und sich mit Akteur_innen sowie der Flagge der „Identitären Bewegung“ im Internet gezeigt. Am 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz trollte er auf Twitter mit der Aussage: „Der Holocaust war eines der größten Verbrechen im 2. Weltkrieg. Die Nazis gehören auch zu den größten Klimasünder*innen, da ihr Vernichtungskrieg und ihre Panzer riesige Mengen an CO2 produziert haben. Wir müssen die Klimaerwärmung jetzt stoppen, damit sich ein Holocaust nicht wiederholt.“ Im Anschluss erfuhr er im Internet Solidarität aus zahlreichen radikal rechten Filterblasen, auch Martin Sellner (Wien) interviewte ihn online.

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