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11. April 2017

München. Mitte April 2017 geht in der Poststelle des Bayerischen Landtags ein persönlich an den SPD-Landtagsabgeordneten Florian Ritter adressierter Brief ein. Der Brief, dessen Poststempel auf den 11. April 2017 datiert und auf dem kein Absender angegeben ist, beinhaltet mehrere Pamphlete mit wirren, massiv beleidigenden, neonazistischen, antisemitischen und rassistischen Inhalten. Ein Großteil der Texte ist in Schreibmaschinen-ähnlicher Schrift geschrieben, es sind jedoch auch per Hand angefertigte Notizen enthalten. Letztere beginnen u.a. mit „Herzlich willkommen ‚Möchtegern-Hitler'“, es ist die Rede von „Ghetto-Franzosen“, „EU-/EZB-Mafia-Kanakien“ oder einer „Flüchtlingshelfer-Mafia“. Durchgängig ist die Ich-Perspektive des/der unbekannten Verfassers_in.

Die per Schreibmaschine angefertigen Texte enthalten vulgäre, beleidigende Ausdrücke und beginnen bspw. mit „Hallo multikulti-bereicherte Kanaken- und Judenbüttel sowie linksvertrottelte Nestbeschmutzer-Weltmeister!“. Zwischendrin findet sich auch Lob für die „Alternative für Deutschland“: „Daher unsere nächste Hoffnung: die AfD mit gesundem Menschenerstand und Verantwortungsbewußtsein (…)“.

Der Nürnberger SPD-Oberbürgermeister Maly wird als „Volksschädling“ bezeichnet, der ehemalige Berliner Bürgermeister Wowereit als „SPD-Volksschädling“ und „Arschficker-Schwuchtl“. Der_die anonyme Autor_in spricht von sich selbst mehrfach in der dritten Person: „Es grüßt Mr. A. H. from Austria“ – eine offensichtliche Anspielung auf Adolf Hitler. Die wirren Pamphlete, in deren Ecken teilweise Jahres-Daten wie „01.10.14“ und „02.11.10“ stehen, enden mit „Deutsche, wehrt euch endlich gegen die Ungleichbehandung in diesem Kanaken- und Judenstaat (…) Mein größter Wunsch? Kindesmißhandler und Tierquäler in aller Welt mögen qualvollst verrecken!!!“. Unterzeichnet sind die Texte mit dem mutmaßlich fiktiven Autor: „BRD (Bund rechter Deutscher)“.

Bereits am 31. Oktober 2016 war ein Brief mit fast identischen Pamphleten und sehr ähnlicher Handschrift bei der Geschäftsstelle der „Sendlinger Kulturschmiede“ in der Daiserstraße eingegangen. 

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