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10. März 2020

München. Am Dienstag kommt eine 45-jährige Münchnerin gegen 19.00 Uhr zu ihrer Wohnung im Stadtteil Fasanerie nach Hause. Vor der Wohnungstür wird sie plötzlich von ihrem ebenfalls 45-jährigen Nachbarn mit Desinfektionsmittel besprüht. Dieser ruft dabei mehrfach das Wort „Corona“, angelehnt an den derzeitig grassierenden und erstmals in der chinesischen Stadt Wuhan aufgetreten Virus. Der Mann bedroht die Frau anschließend damit, dass er sie „einen Kopf kürzer machen werde“. Die Anwohnerin flüchtet sich in ihre Wohnung, eine alarmierte Polizeistreife kann den Mann vorübergehend festnehmen, belehren und anzeigen.

Die Polizei veröffentlicht den offensichtlich rassistisch motivierten Vorfall – die Geschädigte hat asiatische Wurzeln – in ihrer Pressemeldung als bloße „Streitigkeiten unter Nachbarn“. Auch die „Abendzeitung“ schreibt einige Tage später unter Berufung auf die Polizei davon, dass es sich um einen „seit Monate schwelenden Streit unter Nachbarn, der plötzlich eskalierte“, gehandelt habe. Ein rassistisches Tatmotiv sei demnach nicht der Fall.

Quelle: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 11. März 2020, siehe auch: Artikel der „Abendzeitung“ (Printausgabe) vom 12. März 2020 und vom 19. März 2020.

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