Amberg. Fünf Akteur_innen der NPD Nürnberg fahren am Neujahrstag nach Amberg, um dort eine sogenannte „Schutzzonen-Streife“ durchzuführen. So bezeichnet die Partei die seit dem Spätsommer 2018 auch in Bayern stattfindenden Spaziergänge von meist einheitlich in rote Warnwesten gekleideten NPD-Aktivist_innen, die im Nachhinein als vermeintliche „Bürgerwehr-Patrouillen“ dargestellt werden.
Fotos, die am späten Abend des 1. Januars 2019 auf der Facebook-Seite der „NPD Nürnberg“ erscheinen, zeigen Frank Auterhoff (2. NPD-Bezirksvorsitzender Mittelfranken), Damir O., Horst M. (alle Nürnberg) sowie Peter Meidl (Kolbermoor). Jeder der Akteure trägt eine Warnweste mit aufgedrucktem „Schutzzonen“-Logo und -Schriftzug. Am 7. Januar wird außerdem auf dem YouTube-Kanal der NPD Nürnberg ein von Jens Janik (Beisitzer im bayerischen NPD-Landesverband, Nürnberg) vertontes Video über die Aktion veröffentlicht.
Den Ort Amberg haben sich die allesamt von vergangenen NPD-Aktionen bekannten Neonazis wohl deswegen ausgesucht, weil hier wenige Tage zuvor vier alkoholisierte, jugendliche Geflüchtete auf Passant_innen eingeschlagen hatten. Der Vorfall sorgte bundesweit für viel mediale Aufmerksamkeit.