Mit einem Rechtsrockkonzert wollten sich die Band "Feldherren" und andere Gruppen offenbar am 30. April 2006 aus dem zum 1. Mai 2006 gekündigten Übungsraum im Allacher Hochbunker an der Lautenschlägerstraße verabschieden.
Doch nachdem auch rechtsextreme Parolen gerufen wurden, stürmten 70 Polizisten nach etwa einer Stunde die Örtlichkeit und beendeten den Spuk mit einer Razzia. Alle etwa 90 anwesenden Personen wurden kontrolliert und stammen laut Polizeiangaben samt und sonders aus der rechtsextremen Szene. Verschiedene Gegenstände wie Musik CDs, Pefferspray,Teleskopschlagstock etc. wurden beschlagnahmt und werden nun zum Teil strafrechtlich überprüft.
Erst vor drei Wochen waren zwei Neonazis nach einer Geburtstagsfeier mit 50 Personen im Hochbunker festgenommen worden. Sie hatten rechtsextreme Parolen gebrüllt und den Hitlergruß gezeigt. Zuvor hatten sich Anwohner beim Bezirksausschuß über mittlerweile regelmäßig stattfindende Zusammenkünfte, Feste und Konzerte von einigen Dutzend Neonazis in dem Bunker beschwert.
Recherchen ergaben, daß die Rechtsrock Band "Feldherren" seit einiger Zeit in dem Hochbunker einen Übungsraum gemietet hatte. Die Feldherren traten bei Konzerten des in Deutschland seit 2000 verbotenen Skinhead-Netzwerk "Blood & Honour" in Österreich und der Schweiz auf. Laut einer Dokumentation des Schweizer Fernsehens über ein Rechtsrockkonzert in Gamsen bei Brig im September 2005, forderte dort ein Bandmitglied der "Feldherren" das Publikum zu "Sieg Heil"-Rufen auf. Mitglieder der Feldherren nehmen auch an einem Treffen von etwa zwei Dutzend Neonazis teil, das jeden Donnerstagabend in München stattfindet. Bislang traf sich die Truppe im "St. Georgstüberl" im Stadtteil Westend/Schwanthaler Höhe. Nach antifaschistischer Initiative sind sie dort allerdings seit drei Wochen nicht mehr anzutreffen.
Nachdem der Vermieter des Allacher Proberaums, der von allem nichts gewusst haben will, der Band kündigte, wird Mensch die "Feldherren" allerdings demnächst eventuell in Giesing antreffen. Dort sollen sie laut eigenen Aussagen jedenfalls einen neuen Übungsraum in Aussicht haben.