März 1999
Der Bund freier Bürger – Offensive für Deutschland – verliert seinen Bundesvorsitzenden. < Brunner>tritt aus der Partei aus und in den FDPLandesverband Sachsen ein.
4. März 1999
MÜNCHEN. Der Pressereferent der JN München Michael Praxenthaler gibt in einer Pressemitteilung bekannt, dass die JN verstärkt in Jugendtreffs und Jugendzentren in München präsent sein wolle. Verkündet wird dies auch über das eng mit der NPD und den verknüpfte NIT Bayern.
4. März 1999
MÜNCHEN. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Münchner Professor Helmut Schröcke wegen Volksverhetzung wird eingestellt. Er hatte 1997 den „Aufruf zur Notwehr gegen die Überfremdung“ unterzeichnet. Ein Mitunterzeichner des rassistischen Aufrufs kommt dagegen nicht so ungeschoren davon: In Marburg ist er für denselben Tatbestand wegen Volksverhetzung zu 90 Tagessätzen à 60 Mark verurteilt worden. Schröcke hat bereits für Nation und Europa, die Huttenbriefe, das Mitteilungsblatt der nationalen sudetendeutschen Gesinnungsgemeinschaft geschrieben und war Vorstand des Witikobundes.
5. März 1999
GRÖBENZELL. Neonazis hetzen einen Pitbull auf einen Jugendlichen, der nur mit Mühe entkommen kann. Am gleichen Abend wird in der Nähe von Gröbenzell ein anderer Jugendlicher von Skinheads mit Baseballschlägern angegriffen.
6. März 1999
MÜNCHEN. Während einer Demonstration zum internationalen Frauenkampftag verteilen mehrere Neonazis in der Fußgängerzone die „Deutsche Stimme Extra“ – unter ihnen Stefan Kraft.
6. März 1999
MÜNCHEN. Die Staatsanwaltschaft München I erhält vom dänischen Justizministerium neues Belastungsmaterial gegen den ehemaligen SS-Offizier Sören Kam, der heute in Kempten/Allgäu lebt. Der 77jährige gebürtige Däne Kam soll 1943 an der Erschießung des Journalisten Carl Hendrik Clemmensen beteiligt gewesen sein. Kam hat stets zugegeben, bei der Ermordung des Journalisten durch acht Schüsse anwesend gewesen zu sein, will aber keinen der tödlichen Schüsse abgefeuert haben. Vor zwei Jahren, als der Obduktionsbericht Clemmensens auftauchte und nach München übermittelt wurde, nahm die Staatsanwaltschaft München I gegen Kam erneut Ermittlungen auf. Ein erstes Ermittlungsverfahren aus dem Jahr 1968 hatte eingestellt werden müssen. Anträge auf die Auslieferung Kams waren gescheitert, da dieser nach seinem Umzug nach Bayern deutscher Staatsangehöriger wurde.
13. März 1999
EGGENFELDEN. In Niederbayern feiern die JN 30-jähriges Jubiläum unter dem Motto „30 Jahre JN – 30 Jahre Kampf, Aktion, Widerstand“. Rund 300 Personen nehmen an der Feier zum 30jährigen Bestehen der im März 1969 in Stuttgart als Jugendorganisation der NPD gegründeten Jungen Nationaldemokraten teil.
Neben der Rede des NPD-Parteivorsitzenden Udo Voigt werden Grußadressen unter anderem von Winfried Krauß, Peter Naumann, Stefan Lux, Holger Apfel, Achim Ezer und Sascha Roßmüller verlesen. Die Feier ist gleichzeitig der Startschuss für die bundesweite Kampagne „Aktion Widerstand“ zu der ein Aktionsmonat vom 15.3. bis 20.4.99 geplant sei.Höhepunkt der Kampagne sei Bundesaktionstag am 27. März, so der Amtsleiter für Öffentlichkeitsarbeit und badenwürttembergische JN-Landespressesprecher Lars Käppeler.
13. März 1999
WÜRZBURG. In der Nähe von Würzburg halten über 200 Mitglieder die Jahreshauptversammlung der Hilfsgemeinschaft für nationale Gefangene und ihre Angehörigen e. V. (HNG) ab. Die bisherige erste Vorsitzende Ursula Müller (Mainz / Gunzenheim) wird wiedergewählt.
Mitte März
MÜNCHEN. Erstmals tauchen hier Plakate zur neuen, bundesweiten Kampagne „Aktion Widerstand“ der NPD/JN auf. Die Aufkleber und Plakate werden in der Maxvorstadt und am Leuchtenbergring gesichtet.
16. März 1999
MÜNCHEN. Der Münchner Bürgerverein e. V. lädt im Intercity-Hotel zu einem Vortrag von Wolfgang Freyberg, dem Leiter des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen: „Geschichte des Deutschen Ordens – von Palästina bis zur Gegenwart“. Auch das revanchistische Ostpreußenblatt kündigt die Veranstaltung an.
19. März 1999
MÜNCHEN. Ein Skinhead schlägt in einer Straßenbahn grundlos mit einer Bierflasche auf einen Fahrgast ein und traktiert ihn mit Stiefeltritten. Das Opfer wird erheblich verletzt. Außerdem zertrümmert der Skinhead eine Scheibe. Nach seiner Festnahme verlangt der Täter mehrmals in eine Zelle ohne Türken gebracht zu werden.
21. März 1999
MÜNCHEN. Acht Nazi-Skins greifen auf einem Münchner S-Bahnhof zwei Punks an. Eine S-Bahn wird zur Notbremsung gezwungen, als einer der Skins über die Gleise zu den Punks stürmt. Auf dem Bahnsteig kommt es zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit den Punks.
22. März 1999
FREISING. Jens Pühse, Mitglied des Bundesvorstandes der JN und Betreiber des rechtsextremen Versands Pühse´s Liste, wird vom Landgericht Freising zu einer Geldstrafe von 4.000 DM wegen Volksverhetzung und der Vertreibung pornographischer Schriften verurteilt. Er legt Berufung ein.
25. März 1999
MÜNCHEN. Alfred Mechtersheimers Deutschlandbewegung plant eine Mahnwache vor dem amerikanischen Generalkonsulat. Mangels Masse findet die aber nicht statt.
25. März 1999
MÜNCHEN. Die Republikaner dürfen weiterhin als rechtsextremistisch eingestuft und vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Das Verwaltungsgericht München weist sämtliche Klagen und Anträge der Republikaner ab, mit denen diese eine Erwähnung auch in zukünftigen Verfassungsschutzberichten verhindern wollten.
27. März 1999
WÜRZBURG. Der JN-Landesverband Bayern hält eine Kundgebung im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags der Jungen Nationaldemokraten ab. Das Motto: „Einwanderung stoppen – Widerstand jetzt!“. Als Redner sind unter anderem der JN-Bundesvorsitzende Holger Apfel, der JN-Landesvorsitzende Sascha Roßmüller und Bundespressesprecher der JN, Klaus Beier mit dabei.
27. März 1999
MÜNCHEN. Zwei Skinheads treffen auf eine Gruppe ausländischer Jugendlicher. Während einer der Neonazis den Hitlergruß zeigt und ausländerfeindliche Parolen ruft, zerschlägt der zweite einen Pflasterstein, um die Stücke den ausländischen Jugendlichen hinterherzuwerfen. Glücklicherweise verfehlt er sie. Als die Polizei eingreift, schlägt einer der Skins einen Beamten.