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Bayerische Vernetzung – Aufbau des „Nationaler Widerstand Bayern“

 

 

Eine Zusammenarbeit dieses Netzwerks besteht auch mit dem „Wikinger- Versand“ von Siegfried Birl aus Geiselhöring. In dessen Internetforum sind sowohl Bordin als auch Schuldt äußerst aktiv.
Die Beziehungen zur bayerischen NPD sind intensiv: Da die Infostände der Münchner NPD eher spärlich besetzt sind, greifen ihr die Aktivisten der „Freien Kameradschaften“ personell gern unter die Arme. Über den Kontakt Martin Wieses nahmen auch schon Vorstandsmitglieder der NPD Weilheim-Schongau an FZV-Feiern teil.

Andererseits bieten NPD-Events wie in Passau und München die Möglichkeit, Kontakte unter den „Freien NationalistInnen“ zu knüpfen und zu festigen. Die Kooperation zahlt sich aus, wie der Fall des Carsten „Loreley“ Günther zeigt. Der Mitarbeiter des Ex-NPD-Landespressesprechers Michael Praxenthaler konvertierte von der NPD zum FZV. Über das vormalige „Aktionsbüro Freilassing“ und die Traunsteiner Kameradschaft Constantin Schuldts liefen wohl auch die Kontakte zu österreichischen GesinnungskameradInnen. Norman Bordin überließ hier nichts dem Zufall. Er heiratete im vergangenen Jahr seine aus dem österreichischen Hallein stammende Freundin Magdalena „Mäggy“ Flicker, eine 21-jährige Bürokauffrau – allerdings nicht am 20. April, wie ursprünglich geplant. Bordins Untersuchungshaft verhinderte dies. Flicker bespricht nun mehr oder weniger regelmäßig die Ansagen des „NIT Süddeutschland“.

Den Beweis für die Gefährlichkeit der neuen Kameradschaftsstruktur hätte es wahrlich nicht gebraucht. Eine Geburtstagsfeier von Mehr und Wiese im Münchner FZVVereinslokal „Burg Trausnitz“ am 12. Januar 2001 mit 60 FaschistInnen endete in einem gemeinschaftlich versuchten Mord an einem griechischen Passanten. Mehrere Münchner Türken griffen jedoch ein und retteten dessen Leben. Die Gäste der Feier hatten teilweise eine weite Anreise hinter sich – insbesondere aus NRW. Die Haupttäter, Christoph „Titof“ Schulte (19) und Maria Anna von Papen (19) kamen auf Mehrs Einladung aus Plettenberg bzw. Arnsberg. Zwei Bekannte Bordins waren aus Düsseldorf angereist. Den Prozess gegen Mehr besuchte später auch der Ex-NFler Marc Strohte aus Bielefeld, Aktiver der dortigen „Burschenschaft Normannia- Nibelungia“. Für den brutalen Mordversuch kassierten Schulte und von Papen Jugendfreiheitsstrafen von sechs bzw. fünf Jahren. Bordin erhielt achtzehn Monate Freiheitsstrafe, während das Verfahren gegen Mehr eingestellt wurde.

Auffallend ist, dass Mehr und Bordin nicht nur in Bayern, sondern großspurig in ganz „Süddeutschland“ den Organisierungsgrad erhöhen wollen. Die Neonaziszenen in Bayern und Baden-Württemberg bzw. der Pfalz agierten bisher jedenfalls fast völlig getrennt. Nur in den letzten Monaten gab es einige Ausnahmen: So feierte der Ludwigshafener Christian Hehl im Mai 2001 zusammen mit 600 Nazi-Skins seinen Geburtstag mit einem Konzert in Schloss Steinach bei Straubing. Dafür wurde die Demonstration zur Solidarität mit dem Nazi-Liedermacher Frank Rennicke Anfang März 2002 in Kornwestheim/ Ludwigsburg von einer niederbayerischen JN-Funktionärin angemeldet. Und „Wikinger-Computer“, ein Geschäftszweig des Siegfried Birl aus Geiselhöring, hostet seit vergangenem Jahr die Homepage der „Kameradschaft Karlsruhe“.

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