Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

16. Juli 2015

Reichertshofen-Winden am Aign (Lkr. Pfaffenhofen). Unbekannte Täter_innen begehen einen Brandanschlag auf den ehemaligen „Landgasthof Däuber“ (Hauptstr.), in dem ab 1. September 2015 62 Asylsuchende untergebracht werden sollen. Zunächst versuchen der/die Täter_in bzw. die Täter_innen, am rückwärtigen Eingang die Eichentür in Brand zu setzen. Danach zünden sie auch den Anbau, das ehemalige „Tanzcafe Däuber“ an.

Gegen 2.50 alarmiert ein Nachbar die Feuerwehr. Die Feuerwehren aus Langenbruck, Hög, Winden und Reichertshofen löschen den Brand. Das Nebengebäude, das als Lagerraum der geplanten Asylsuchendenunterkunft vorgesehen war, wird schwer beschädigt. Der Sachschaden beträgt hier mindestens 150 000 Euro. Das angrenzende Wohnhaus, in dem die Asylsuchenden wohnen sollen, wird geringfügiger in Mitleidenschaft gezogen.

Neonazis hatten auf ihrer google-Karte das jetzt angegriffene Haus markiert. Screenshot: a.i.d.a.Das nun angezündete Haus wurde zuvor auf der von der neonazistischen Partei “Der dritte Weg” beworbenen google-Karte („Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft“), auf der Neonazis 2000 Asylunterkünfte mit Adressen eingetragen haben, markiert und als “Asylkaschemme” bezeichnet.

Anfang März 2015 hatten über 1200 Bürger_inen eine Online-Petition gegen die geplante Unterbringung von Asylsuchenden im ehemaligen „Landgasthof Däuber“ unterzeichnet. Anwohner_innen stellten Schilder mit rassistischen Aufschriften wie „Wir brauchen keine 131 Asylanten! Die Windner“ oder „125 Asylbewerber sind zuviel für unseren kleinen Ort! Denkt an unsere Kinder!“ vor dem Gebäude und in ihren Vorgärten auf. Am 17. März 2015 demonstrierten 130 Bürger_innen dann vor der Sitzung des Bauausschusses im Reichertshofener Rathaus mit Schildern wie „Bürger, wehrt Euch!“ und „Nein zum Heim!“. Die Lokalpolitiker_innen folgten damals: der Reichertshofener Bauausschuss verweigerte den Plänen der Regierung von Oberbayern bzw. des Landkreises zur Schaffung einer Gemeinschafts-Unterkunft (für wie damals vorgesehen 131 Asylsuchende) einstimmig das Einvernehmen.

Siehe auch: Berichterstattung im „Donaukurier“ (www.donaukurier.de) vom 16. Juli 2015, in der „Süddeutschen Zeitung“ (www.sueddeutsche.de) vom 16. Juli 2015, Artikel auf www.br.de vom 10. April 2015 und auf www.pfaffenhofen-today.de vom 11., 13., 16., 17. und 18. März 2015.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen