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19. April 2015

Nürnberg. Die neonazistische Gruppierung „Nügida“ („Nürnberg gegen die Islamisierung des Abendlandes“) meldet zunächst für den 20. April, den Geburtstag Adolf Hitlers, einen Aufmarsch in der Nürnberger Innenstadt an. Auf Bitten der Stadt Nürnberg wird der Aufzug um einen Tag verschoben. Die Behörden zogen offenbar ein Verbot in Betracht: „Wir prüfen gerade eine zeitliche Beschränkung der Demonstration, damit sie nicht an diesem Tag stattfinden kann“, hatte Robert Pollack, Amtsleiter beim Ordnungsamt gegenüber dem www.zeit.de-Blog „Störungsmelder“ erklärt.

Der 'Nügida'-Aufmarsch in Nürnberg.  Foto: Timo MüllerZum Treffpunkt um 12.00 Uhr unweit des Nürnberger Hauptbahnhofes kommen am Sonntag lediglich 27 Personen. Darunter befinden sich die Nürnberger JN-Aktivisten Christian M. und Alex P.  Mit Deutschlandfahnen und einem „Nügida“-Transparent ziehen die Neonazis von der Gleißbühlstraße bis zur Franz-Josef Strauß-Brücke, wo sie ihre Zwischenkundgebung abhalten. Sie spielen Rechtsrock-Lieder ab, darunter Titel wie „Antifa auf’s Maul“ u. ä.

Wie auch bei den ersten beiden „Nügida“-Aufmärschen fungieren die bekannten Nürnberger Neonazis Rainer Biller und Dan Eising als Organisatoren von „Nügida“. Als Redner treten die  bayerischen Neonaziaktivisten Phillip Hasselbach („Die Rechte“, München), Roland Wuttke (aktiv u. a. für „Die Rechte“, „III.Weg“, „Volk in Bewegung“, Mering) und Heidrich Klenhardt (NPD, Postbauer-Heng) auf. Klenhardt propagiert in einer wirren Rede: „Wir haben keine Bundesregierung, Frau Merkel ist die Geschäftsführerin einer neuen Nichtregierungsorganisation“.

2015 04 19 Nügida Nürnberg b klein c Timo MüllerAuch Peter Meidl (Rosenheim), der sich regelmäßig für den Münchner „Die Rechte“-Kreisverband in der Öffentlichkeit präsentiert, tritt in Nürnberg als Redner auf. Die Polizei nimmt die Strafanzeige einer Nazigegnerin auf, weil Meidl anschließend den anwesenden Gegendemonstrant_innen mit einer Geste signalisiert habe, dass er ihnen den Hals abschneiden wolle.

Nach der Zwischenkundgebung ziehen die „Nügida“-Anhänger_innen wieder zum Auftaktort ihres Aufzuges. Dabei brüllen sie die bekannten Neonaziparolen „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ und „Nürnberg wir sind da, eure Anti-Antifa“. Ein „Nügida“-Anhänger trägt sichtbar Hakenkreuz-Ohrringe. Wie das Onlineportal infranken.de berichtet, sollen Neonazis im Vorfeld der Demonstration Pfefferspray gegen Nazigegner_innen eingesetzt haben. Siehe: Artikel bei www.zeit.de vom 8. April 2015 und auf www.infranken.de vom 19. April 2015. Weitere Bilder vom „Nügida“-Aufmarsch gibt es hier.

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