Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

2. November 2013

Fürth. Knapp 30 Neonazis aus den Reihen des Kameradschaftsdachverbands „Freies Netz Süd“ (FNS) versammeln sich spontan zu einer Mahnwache für zwei in Griechenland umgekommene Anhänger der Neonazipartei Chrysi Avgi („Goldene Morgenröte“, XA).

Am Nachmittag meldet der FNS-Kader Matthias Fischer (Fürth) eine Kundgebung für 21 Uhr an der Rudolf-Breitscheidstraße/Gabelsbergerstraße an. Lokale Antifaschist_innen erfahren kurz vorher von dem Vorhaben und mobilisieren kurzfristig 150 Menschen zum Gegenprotest. Als Ort der neonazistischen Kundgebung ist ursprünglich das alte Marktkaufareal in der Gabelsbergerstraße vorgesehen. Da schon kurz vor 21 Uhr über hundert Nazigegner_innen diese Stelle für sich beanspruchen, ist es nicht mehr möglich, die rechte Versammlung dort abzuhalten.

Knapp 30 Neonazis auf der Kundgebung. Foto: Timo Müller
Knapp 30 Neonazis auf der Kundgebung. Foto: Timo Müller
Die Neonazis kommen derweil gesammelt in einem Bus an der „Großen Freiheit“ an. Fürther Bürger_innen beobachten außerdem, dass sich Fürther Neonazis auch in der Gustavstraße sammeln, am Wohnort eines bekannten FNS- Aktivisten. Als die eintreffenden Neonazis sich in Richtung der Gegendemonstrant_innen aufmachen, werden sie von Nazigegner_innen vor der Geschäftsstelle der „Fürther Nachrichten“ gestoppt und eingekesselt. Einsatzkräfte der Polizei bemühen sich um Abstand zwischen den Gruppen und sperren die komplette Rudolf-Breitscheidstraße und den dazugehörenden Platz „Kleine Freiheit“ für den Straßenverkehr.

Anwesend sind die bekannten FNS-Aktivisten Matthias Fischer, Norman Kempken (Nürnberg) und Tony Gentsch (Regnitzlosau-Oberprex). Die für die neonazistische Liste „Bürgerinitiative soziales Fürth“ (BiSF) auftretenden Neonazis Frank Müller (Fürth-Stadeln), Sascha Rudisch (Fürth-Mitte) und Stella Ruff ( Fürth-Vach) nehmen teil, außerdem Matthias Bauerfeind (Würzburg), Sascha Kudernatsch (Erlangen), Frank Zunner (Fürth), Karten S. (Hof), Rene G. (Nürnberg), Kevin A. (Nürnberg), und Martin H. (Nürnberg). Auch die ehemaligen NPD-nahen Aktivisten Marcel Marderer (Forchheim) und Simon F. (Nürnberg) sind angereist. Der Anti-Antifa Aktivist Stefan M. (Nürnberg) filmt sowohl Gegendemonstrant_innen als auch die eigene Veranstaltung.

'Keine Kugel stoppt eine Idee, deren Zeit gekommen ist'. Foto: Timo Müller
‚Keine Kugel stoppt eine Idee, deren Zeit gekommen ist‘. Foto: Timo Müller
Die Neonazis stellen sich auf, entrollen ein Transparent mit der Aufschrift „Keine Kugel stoppt eine Idee, deren Zeit gekommen ist“ und  dem an ein Hakenkreuz erinnernden Parteisymbol der griechischen Partei „Goldene Morgenröte“ (gegen die in Griechenland geradewegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ ermittelt wird). Einige der Neonazis versuchen, die Gegendemonstrant_innen mit homophoben Sprüchen  zu provozieren.

Gegen 21.30 Uhr zünden die FNS-Aktivist_innen Fackeln an, halten Friedhofskerzen in der Hand und entrollen zwei griechische Nationalfahnen. Ein Neonazi hält ein ausgedrucktes und in Klarsichthülle eingelegtes DIN A4 Blatt in der Hand, mit der Aufschrift „I stand with golden dawn“  und dem Logo der Partei. Matthias Fischer und Tony Gentsch versuchen Reden zu halten, diese werden aber von den Nazigegner_innen niedergebrüllt. Einige Neonazis stimmen Parolen wie „Ob Ost, ob West, nieder mit der roten Pest“, und „Hoch die nationale Solidarität“ an. Kurz nach 22.00 Uhr beenden die Neonazis ihre Veranstaltung, erst um 22.40 Uhr werden sie dann von der Polizei in einem aufwendigen taktischen Manöver in einen bereitgestellten Bus der „infra Fürth“ verbracht und weggefahren.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen