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25. März 2013

Nürnberg. Die „Nürnberger Zeitung“ (NZ) macht öffentlich, dass Günther Raß, der erste Vorsitzende der „Bund Naturschutz“ (BN)-Kreisgruppe, in der Nürnberger BN-Mitgliederzeitschrift rassistische Thesen publiziert hat. Im Vorwort des ersten „Mauerseglers“ 2013 schreibt Raß:

Krude Thesen im Vorwort der BN-Mitgliederzeitschrift 'Mauersegler'.  Repro-Foto: a.i.d.a.
Krude Thesen im Vorwort der BN-Mitgliederzeitschrift ‚Mauersegler‘. Repro-Foto: a.i.d.a.
„Nürnberg wächst und wächst“, da es „vor allem Zuwanderer aus dem Ausland“ hierher ziehe. Doch die Natur profitiere nicht, denn Wohnraum und Gewerbeflächen müssten her. Deshalb sei Deutschland überbevölkert. Raß fragt unter Anspielung auf die nationalsozialistische Parole: „Ein Volk ohne Raum also?“ und fährt dann fort „Migranten sollen und wollen sich auch bei uns in Nürnberg wohlfühlen und eine schöne Natur genießen können. Doch schnell sind wir bei einem Problem: Wie viele Migranten/Ausländer verkraften wir? Wie viel Platz ist noch in Deutschland? Jetzt wird die Diskussion gefährlich. (…) und viele Länder müssen das Bevölkerungswachstum zurückschrauben. (…) Dafür treten wir von der Kreisgruppe ein und versuchen, dieses politisch schwierige, mit vielen Tabus besetzte Thema auf die Agenda zu setzen.“

Die Landtagsvizepräsidentin Christine Stahl (Bündnis 90/Die Grünen) zeigt sich gegenüber der „NZ“ entsetzt, räumt jedoch ein, Raß sei „mit seinen Thesen im BN nicht alleine“. „Die Natur gegen den Menschen auszuspielen, der Platz zum Wohnen und Arbeiten braucht, ist politisch töricht und konzeptionslos“, schreibt die SPD-Stadtratsfraktion. Und auch der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger distanziert sich: „Der BN-Landesverband distanziert sich ganz klar von einer Verknüpfung des Flächenverbrauchs mit der Thematik von Migration und Bevölkerungszuwachs“.

Am Abend des 26. März 2013 gibt die BN-Kreisgruppe schließlich auf ihrem Internetauftritt den Rücktritt des seit 2008 amtierenden ersten Vorsitzenden Günther Raß bekannt: „Der Vorsitzende der Kreisgruppe Nürnberg des BUND Naturschutz (BN), Günther Raß, hat heute Nachmittag seinen Rücktritt erklärt. Dies geschah aus der Verantwortung und dem Ehrgefühl gegenüber den Menschen, die als Migranten von ihm ungerechtfertigt mit Umweltproblemen in Verbindung gebracht wurden und gegenüber den Millionen Menschen, die in dem mit der Naziparole ‚Volk ohne Raum‘ geführten Vernichtungsfeldzug ermordet wurden.“ Siehe auch: Artikel der „Nürnberger Zeitung“ (Online-Version, www.nordbayern.de) vom 25. März 2013 und 26. März 2013.

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