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16. Februar 2013

(CZ-)Ostrava. Die Neonazis des „Freien Netz Süd“ (FNS) nahmen am Mittwoch, 13. Februar 2013, nicht am Aufmarsch in Dresden teil. Stattdessen fahren die Aktivist_innen des neonazistischen Kameradschaftsdachverbands ersatzweise mit einem Bus, der u. a. in Fürth Zustiegsmöglichkeiten bietet, zu einem Aufmarsch im tschechischen Ostrava. Die mährische Kommune ist die Partnerstadt Dresdens.

Ausschnitt aus dem Flyer für den deutsch-tschechischen Aufmarsch.  Repro-Foto: a.i.d.a.
Ausschnitt aus dem Flyer für den deutsch-tschechischen Aufmarsch. Repro-Foto: a.i.d.a.
Der dortige Aufmarsch „Ein Licht für Dresden“ wird von den extrem rechten Zusammenschlüssen „Svobodný odpor“ („Freier Widerstand“) und „Svobodná mládež“ („Freie Jugend“) beworben und vom FNS mitveranstaltet.

Rund 120 deutsche und tschechische Neonazis versammeln sich um 16.30 Uhr zu einem Fackelzug. Als Fronttransparent dient das „Dresden“-Banner des FNS, das bereits bei diversen Dresden-Aufmärschen getragen wurde. Einige Nazis halten schwarze Kameradschaftsfahnen. Angeführt wird der Zug durch die FNS-Aktivisten Thomas Huber (Garching) und Stefan Willi Reiche (Geretsried) mit einem Trauerkranz. Ihnen folgen sechs Trommler, darunter die bekannten fränkischen Neonazis Frank Zunner (Nürnberg) und Matthias Bauerfeind (Karlstadt). Aus FNS und bayerischer Neonaziszene sind unter anderem Matthias Fischer (Fürth), Vince Herczeg (München), Roy Asmuß (Teising), Norman Kempken (Nürnberg) und Martin B. (Weißenburg) vor Ort.

Obwohl der Marsch auf tschechischer Seite nur im Kameradschaftsspektrum beworben wird, kommen vor allem Vertreter_innen der extrem rechten „Arbeiterpartei der sozialen Gerechtigkeit“ (DSSS) sowie deren Jugendorganisation „Arbeiterjugend“: Multiaktivistin Lucie Šlégrová (Most), Jiří Froněk, Vorsitzender der DSSS in der Region Karlsbad, Iveta Machová, zweite DSSS-Vorsitzende der Region Mähren-Schlesien, Lukaš Stoupa (Klášterec nad Ohří), Verbindungsmann der DSSS nach Bayern sowie mit Jana Sládková und Pavel Sládek zwei Vertreter_innen der DSSS Prag.

Šlégrová, zwei junge Frauen aus der „Arbeiterjugend“ und FNS-Kader Daniel Weigl (Wackersdorf) halten Reden. Der Logik der deutschen und tschechischen Neonazis zufolge sind sowohl das deutsche als auch das tschechische „Volk“ Kriegsopfer der „Völkerverbrechen der alliierten Terroristen“. Weigl spricht vor dem Rathaus von den alliierten als „Luftgangster“, deren Einsatz zur Beendigung des Weltkriegs nur dazu gedient hätte, „die Vormachtstellung und ihre imperialistischen Interessen auf dem Kontinent weiter auszubauen“. Weigl bekennt sich vor den Versammelten zumindest implizit zum Nationalsozialismus: „Die Idee von damals, sie lebt in uns weiter“.

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