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31. Januar 2013

Forchheim. Wie die Lokalzeitung „Nordbayerische Nachrichten“ berichtet, veranstalten mehrere Forchheimer Geschäftsleute eine „Pressekonferenz“ im Gasthaus Eichhorn. Die Medien eingeladen hat den „Nordbayerischen Nachrichten“ zufolge Konrad Greif, Chef der Brauerei Eichhorn. Die Versammelten sprechen sich gegen die befristete Unterbringung von einem Dutzend Asylbewerber_innen in einem Haus in der Bamberger Straße aus.

Dabei offenbaren sie laut der Berichterstattung zahlreiche rassistische Klischees und extrem rechtes Argumentationsmuster. Einige ausgewählte Beispiele:

„Deutschland behandele wegen seiner Vergangenheit die Asylbewerber so gut, ‚doch die Schulden sind abgetragen‘. Andreas Müller, Inhaber des Copy-Shops in der Bamberger Straße, ist es, der diesen Satz sagt.“

 

„Nie habe sie geglaubt, einmal an einem Tisch zu sitzen und sich gegen ein Asylbewerberheim auszusprechen, sagt Elke Hack, Inhaberin der Bierbar ‚Zur Funzl‘. Doch genau dazu zwängen sie die wirtschaftlichen Einbußen, die sie fürchtet.

„‚Die Straße ist tot‘, sagt Brauerei-Chef Konrad Greif. Die Grundstückspreise würden mit dem Einzug der Asylbewerber in den Keller rauschen. Ähnlich äußern sich auch die Betreiber des Uhrengeschäfts Hofmann und der ortsansässige Schuster.“

„‚Wir wollten die Straße aufwerten, aber das ist keine Aufwertung‘, sagt Andreas Müller vom Copy-Shop. Den Schluss, Asylbewerber seien gleichbedeutend mit einer Abwertung, ziehen alle versammelten Geschäftsleute. Sie fürchten noch mehr Schlägereien, noch mehr Polizeieinsätze.“

 

„Warum ausgerechnet in einer Geschäftsstraße? Das wollen alle versammelten Inhaber, ob Gastronom oder Juwelier, wissen (…) ‚In Forchheim fehlen die Wohnungen‘, schimpft Andreas Müller, ‚aber für Asylbewerber ist gleich ein ganzes Haus da‘. (…) ‚Wir sind die Geldesel: arbeiten, zahlen und den Mund halten‘, schimpft Greif.“

Die Neonazis vom Kameradschaftsdachverband „Freies Netz Süd“ (FNS) zitieren in einem am 4. Februar 2013 auf der FNS-Webseite publizierten Artikel ausführlich aus der Berichterstattung und verwenden ähnliche Stereotypen, z. B. „Im Umfeld von Asylbehausungen kommt es immer wieder zu Straftaten und das alteingesessene Stadtbild ändert sich rapide“.

Quelle: Artikel der „Nordbayerischen Nachrichten“ (Online-Version, www.nordbayern.de) vom 31. Januar 2013.

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