Fürth. Von 14.45 Uhr bis 15.45 Uhr versammeln sich 30 Neonazis aus den Reihen des „Freien Netz Süd“ (FNS) an der U-Bahnstation Hardhöhe zu einer Kundgebung. Die nicht öffentlich beworbene Aktion hat der führende FNS-Aktivist Norman Kempken (Nürnberg) nach Polizeiangaben in der Nacht per Fax an die Polizeiinspektion Fürth als „Eilversammlung“ von 14.00 bis 18.00 Uhr am Hauptbahnhof angezeigt. Mit der Aktion wollen die Neonazis gegen die Verbote der „Kameradschaft Hamm“, der „Kameradschaft Aachener Land“ und des „Nationalen Widerstands Dortmund“ protestieren.
Die räumliche und zeitliche Verlegung ist Ergebnis einer Entscheidung von Polizei und Ordnungsamt, die mit einem zeitgleichen Fußballspiel und Fanbewegungen am Bahnhof argumentieren. Die Kundgebungsdauer wird von ihnen auf den Zeitrahmen von 15.00 bis 16.30 Uhr begrenzt und die Verwendung von Lautsprechern und Fahnenstangen untersagt. Die Behörden geben die neonazistische Anmeldung, aber nicht den geänderten Ort/die geänderte Zeit der Neonazikundgebung gegenüber der Öffentlichkeit bekannt. Gut 50 Antifaschist_innen führen daher ab 16.00 Uhr eine Spontandemonstration vom Bahnhofsplatz zum Rathaus durch. Der Fürther Rechtsreferent Christoph Maier spricht von einem „Lehrstück zum künftigen Umgang mit Eilversammlungen“.
Der neonazistische Kameradschaftsdachverband „Freies Netz Süd“ (FNS) veröffentlicht am 27. August 2012 einen Artikel auf seiner Internetpräsenz über die Aktion. Demnach hätten Matthias Fischer (Fürth) und Daniel Weigl (Wackersdorf) auf der Kundgebung zu den Versammelten gesprochen. Siehe auch: Pressemeldung des Polizeipräsidiums Mittelfranken vom 26. August 2012 und „Fürther Nachrichten“ (Online-Version, www.nordbayern.de) vom 26. August 2012.