München. Bei der „Mitgliederversammlung“ (wie an jedem ersten Mittwoch im Monat) des NPD-Kreisverbands München ist heute Hartmut Krien (Dresden), Vorsitzender der „Kommunalpolitischen Vereinigung“ (KPV) der Bundes-NPD, zu einem Referat über die Bedeutung der lokalpolitischen Verankerung der neonazistischen Partei eingeladen.
Die Münchner Neonazis wollen ihre – konspirative – Versammlung wie in den letzten Monaten im Saal des Neuhauser Gasthofes „Zum Goldenen Hirsch“ abhalten. Nach der dortigen NPD-Versammlung im Juni 2012 sind Antifaschist_innen, „Fachinformationsstelle Rechtsextremismus“ (firm) und Lokalpolitiker_innen jedoch aktiv geworden und haben die Pächterin des „Goldenen Hirschen“ kontaktiert. Mit Erfolg: Den Neonazis bleibt heute die Saalnutzung untersagt.
Die NPD-Funktionär_innen und -Sympathisant_innen stehen am Abend erst unschlüssig herum und weichen dann kurzfristig in die in der Nähe gelegene Gaststätte „Fellstüberl“ (Sedlmayrstr. 28) aus. Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg, Ingeborg Staudenmeyer (SPD), informiert daraufhin sofort die Wirtin des Fellstüberls, Sylvia Hartmannsgruber. Diese gibt an, nicht über den Hintergund der kurzfristigen Raumanmietung informiert gewesen zu sein, lässt die NPD-Versammlung in ihrer Gaststätte jedoch weiterlaufen. Im Nachhinein kündigt Hartmannsgruber gegenüber Medienvertreter_innen allerdings an, sich „zu überlegen“, ob sie nochmal einen Raum den Neonazis überlasse.
In einer Veröffentlichung auf der Homepage des NPD-Kreisverbands München (presserechtlich verantwortlich: NPD-Landesgeschäftsführer Axel Michaelis) hetzt die NPD am Folgetag über eine „geradezu bilderbuchmäßige[n] Gesinnungsschnüffelei der angeblichen ‚Demokraten'“. Siehe auch: „Süddeutsche Zeitung“ (Lokalausgabe München, Printversion) vom11. Juli 2012.