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31. März 2012

Bayreuth. Nach ihrer Aktion in Pegnitz fahren die Neonazis des „Freien Netz Süd“ mit der Bahn nach Bayreuth.

Neonazi-Aufmarsch in Bayreuth.  Foto: a.i.d.a.
Neonazi-Aufmarsch in Bayreuth. Foto: a.i.d.a.
Mit schwarz-weiß-roten „Reichsflaggen“, schwarzen Fahnen (u. a. mit den Aufschriften „Fürth“, „Bayreuth“, „Nürnberg“ und „Aschaffenburg“) sowie den Transparenten von der „Aktionsgruppe Bayreuth“ und dem „Freien Netz Süd“ (u. a. „Nationalen Sozialismus durchsetzen und verteidigen!“, „Sozial geht nur National“, „Kapitalismus bedeutet Krieg – Gemeinsam kämpfen gegen System und Kapital!“, „Nationaler Sozialismus – Arbeiter der Faust und Arbeiter der Stirn  im Kampf für ein freies und gerechtes Deutschland“) laufen die Teilnehmenden dort zum Luitpoldplatz vor das Rathaus.

Fast alle sind komplett schwarz gekleidet, darüber werden fast vollständig – in der Art einer Uniformierung – die roten „Kapitalismus bedeutet Krieg“-T-Shirts des FNS getragen. Auf der Kundgebung spricht der FNS-Führungskader Matthias Fischer (Fürth).

Die Anmeldung der Neonazis (Anmelder: FNS-Führungskader Norman Kempken, Nürnberg), die am Mittwoch bei der Stadtverwaltung eingegangen war, hatte diese der Öffentlichkeit gegenüber verschwiegen. Es gelingt Nazigegner_innen kurzfristig dennoch, innerhalb nicht einmal einer Stunde noch Menschen zu mobilisieren, die die Rede Fischers mit Trillerpfeifen übertönen.

Die Jusos Bayreuth zeigen sich empört vom Verhalten der Stadtverwaltung. In einer Pressemitteilung heißt es: „Mit ihrem derzeitigen Verhalten schützt die Verwaltung Faschisten“ und „Wie kann man einerseits in Pressemitteilungen als weltoffene, bunte Stadt Stellung gegen die Neonazis beziehen und andererseits durch Stillschweigen den Neonazis einen Raum direkt vor dem Rathaus zu überlassen.(…) Haben uns nicht andere Kommunen gezeigt, wie man mit dem Naziproblem umzugehen hat? Nämlich HINSEHEN, HANDELN, LAUT WERDEN! Und nicht wie Bayreuth, wegducken, schweigen und hoffen, dass es niemand merkt!“

Am ersten April 2012 reagiert die Verwaltung mit einer auf der Internetpräsenz der Stadt veröffentlichten Erklärung („Stadt bedauert unterlassene Informationen“): „Dass jedoch die Öffentlichkeit nicht informiert worden sei und damit auch nicht die Möglichkeit zu einer breiten Gegendemonstration möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger gegen die aktuellen rechtsradikalen Umtriebe in Bayreuth eröffnet wurde, hierfür übernimmt das Rathaus die Verantwortung und bittet um Entschuldigung.“ Siehe auch: Online-Ausgabe des „Nordbayerischen Kuriers“ (www.nordbayerischer-kurier.de) vom 31. März 2012.

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