Im folgenden liefern wir einige kurze Informationen in der Übersicht zu für die Neonazi-Demo angekündigten Rednern und Musikgruppen (Stand 14.3.05).
Redner
Christian Worch (Hamburg)
Der 48-jährige Notariatsgehilfe aus Hamburg ist mittlerweile einer der „dienstältesten“ Neonazis in der BRD. Bereits 1977 gründete er zusammen mit Michael Kühnen die „Aktionsfront Nationaler Sozialisten (ANS)“. Worch zählte nach dem Tod von Kühnen zum Führungskreis der „Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF)“. Er ist Organisator, Anmelder und Redner unzähliger Neonazi-Demonstrationen.
Lars Käppler (Neckarwestheim/Kreis Ludwigsburg)
Ehemals Vorsitzender der Jungen Nationaldemokraten/JN in Baden-Württemberg.
Trat Mitte 2004 als Vorsitzender der „Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft (BDVG, 1999 gegründet) zurück, da diese laut Medienberichten kurz vor einem Verbot steht.
Der BDVG arbeitet eng mit dem österreichischen „Bund freier Jugend (BjF) zusammen.
Käppler nahm 2003 an dem vom BjF veranstalteten „Tag der volkstreuen Jugend“ in Wels/Österreich teil.
Redner bei Neonazi-Demo mit dem Motto „Multi-Kulti-Diktat in Hall brechen“ in Schwäbisch-Hall am 6.3.2004 gegen das soziokulturelle Zentrum „club alpha 60“.
Käppler leitet nun die Ende 2004 gegründete „Bürgerinitiative für ein besseres Deutschland“.
Axel W. Reitz (Köln/Bergheim)
Bereits als Teenager Anführer der „Kameradschaft Köln“, mittlerweile ist der 21-jährige „Gausekretär Rheinland“ des „Kampfbund deutscher Sozialisten (KDS)“ und laut eigenen Aussagen Mitglied der illegalen NSDAP/AO.
Teilnahme am Gautreffen des KDS in Leverkusen am 3.7.2004 (u.a. mit Norman Bordin).
Anmelder und Organisator eines Fackelzugs unter dem Motto „Gegen einseitige Vergangenheitsbewältigung“ am 9. November 2004 (!) in Leverkusen-Opladen gegen eine antifaschistische Gedenkdemonstration.
Axel Reitz arbeitet und agiert eng zusammen mit Christian Worch.
| Norman Bordin (München) In Freilassing Gründung des Aktionsbüro Süd. 2001 wird Bordin zu 15 Monaten Haft verurteilt wegen der Beteiligung an dem Überfall auf einen griechischen Passanten im Schlachthofviertel. Nach seiner Entlassung wird er wieder der Anführer der Kameradschaft München, vor kurzem Mitglied der NPD und Gausekretär Süd des KDS. Versammlungsleiter bei der Gründungsveranstaltung des „Stützpunkt München“ des KDS am 8.5.2004. |
Norman Bordin (rechts) bei der
NPD-Demo am 20.03.2004 in München |
Hayo Klettenhofer (links) bei der
NPD-Demo am 20.03.2004 in München |
Hayo Klettenhofer (München) politischer Stellvertreter Bordins in der Kameradschaft München, Mitglied im KDS. Tritt immer öfter als Anmelder, Versammlungsleiter und auch Redner bei Kundgebungen in München in Erscheinung. |
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Roland Wuttke (Mering/Augsburg)Ehemals im Sprecherrat der Deutschen Aufbauorganisation DAO der Deutschlandbewegung. Vorsitzender des als rechtes Sammelbecken fungierenden Vereins „Demokratie Direkt e.V.“ (Ende 2003 aufgelöst, seitdem Freundeskreis Demokratie Direkt München“). Zusammenarbeit mit Kameradschaft München, wird mit dem Zusatz NPD München als Redner angekündigt. |
Roland Wuttke bei der
NPD-Demo am 20.03.2004 in München |
Dieter Riefling (ursprünglich als Redner angekündigt, momentan nicht mehr aufgeführt)
Ehemals Skinhead und Herausgeber des Skinheadfanzines „Der Aktivist“, Exkader der inzwischen verbotenen Neonaziorganisation FAP. Blood & Honour Niedersachsen, Freier Nationaler Widerstand Gau Süd-Hannover/Braunschweig.
Das ZDF Magazin Frontal 21 berichtet am 26.10.2004:
„Bei einer NPD Kundgebung in Hannover hetzt Riefling wie einst Goebbels: „Wenn es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommen sollte, mit dem linksfaschistischen Pöbel da vorne, dann weiß ich, dass diese über 200 deutschen Männer und Frauen wie eine Front stehen und in diesen Kampf gehen, wie in einen Gottesdienst.“
Musikgruppen
HKL-Hauptkampflinie (Kassel)
Ende 1996 vom ehemaligen Sänger der Gruppe 08/15 Oliver Podjaski gegründet.
Die 1999 herausgegebene CD „Völkermordzentrale“ wurde am 31.8.00 indiziert.
Zusammen mit Landser und Stahlgewitter auf der am 28.3.2002 indizierten CD „Amalek“ vertreten.
Auch vertreten auf der sog „Schulhof-CD“ die aus dem Spektrum der „Freien Kameradschaften“ initiiert wurde.
In einer Internet Besprechung der CD „HKL – Live in Dortmund“ wird der Text einer Coverversion eines Liedes der als kriminelle Vereinigung verurteilten Band Landser (der BGH bestätigte erst vor wenigen Tagen das Urteil) wiedergegeben. In dem Lied “88 Rock n Roll Band“ heißt es unter anderem :
„Ich bin ein Deutscher und stolz darauf. Auf die roten Schweine, da scheiß ich drauf. Stolz auf die Geschichte von unserem Land. Eines Tages nehmen wir das Ruder in die Hand.
We´re a 88 Rock n Roll Band. A salute to Landser and raise your hand.”
Feldherren
Die Band trat am 15.1.2005 zusammen mit den Rechtsrockgruppen Gegenschlag und Jagdstaffel im Mannheimer Clubhaus der Motorradgang MC Banditos auf. Veranstalter war der Neonazi Christian Hehl (NPD Mitglied und Aktionsbüro Rhein/Neckar).
xxx-Projekt von Annett Moeck und Michael Müller
Annett Moeck (Schwedt/Brandenburg)
rechtsextreme NPD-Liedermacherin
Im Jahr 2000 CD „Eine Mutter klagt an“ Pühses Liste/Deutsche Stimme
2003 die 2. CD „Weil es so ist…“. Mit Jörg Hähnel und Lars Hellmich auf der CD „Gemeinschaftswerk Funkenflug – Rufe ins Reich“ vertreten und auf der CD „Schnauze voll? Wahltag ist Zahltag“ der NPD Sachsen. Erst kürzlich (26.2.2005) Auftritt in Freising zusammen mit Michael Müller.
Michael Müller (Regensburg)
Spielt auf Demonstrationen und Veranstaltungen der NPD und z.B. beim Rudolf-Hess-Marsch in Wunsiedel.
Mindestens bei zwei NPD/JN-Veranstaltungen in Bayern 1998 und 1999 gab er eine Verballhornung des Udo Jürgens Schlagers „Mit 66 Jahren“ zum Besten in der es heißt:
„Mit 6 Millionen Juden da fängt der Spaß erst an, bis 6 Millionen Juden da bleibt der Ofen an.(…),(…) wir haben reichlich Zyklon B.(…)(…) bei 6 Millionen Juden, ist noch lange nicht Schluss.“
Müller sorgte auch für die musikalische Begleitung jener Neonazi-Party in der Münchner Gaststätte Burg Trausnitz bei der dann spätabends ein griechischer Passant fast zu Tode geprügelt wurde. Er soll dann auch den Haupttäter Christoph Schulte bei der Burschenschaft Danubia für eine Nacht untergebracht haben.
Act of Violence (Babenhausen)
werden dem Umfeld der Kameradschaft „Widerstand Schwaben“ zugerechnet und spielten unter anderem auch auf einem von dieser organisierten Konzert in Laupheim/Baden-Württemberg am 10.4.2004 und am 3.04.2004 bei einer NPD-Veranstaltung in der Festhalle SendenAy/ Landkreis Neu-Ulm.
Tobsucht
Die noch recht junge Band aus Süddeutschland ist mit zwei Liedern auf der Rechtsrock-Compilation „Süddeutscher Nachwuchs Vol. 1“, auf dem unter anderem Songs der Bands „Division Staufen“, „Feldzug“, „Celtic Warrior“ oder Ken McLellan zu finden sind. Das Cover der CD ziert das unter Neonazis sehr beliebte Symbol der „Schwarze Sonne“ aus der Wewelsburg. Erschienen ist die Compilation im Schwarze Sonne Versand des JN-Kaders Alexander Feyen, der auch bereits auf NPD/JN-Demonstrationen in Ingolstadt und Rosenheim als Ordner fungierte.
[Stand vom 14.März 2005 Änderungen seitens der Neonazis jederzeit möglich]