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Das „Freie Netz Süd“ und seine Rechtsrock-Festivals

Rechtsrockfestival 'Frankentag' des FNS 2011 in Roden-Ansbach.  Foto: Robert AndreaschMit dem „Europa erwacht“-Festival im unterfränkischen Roden-Ansbach am kommenden Wochenende planen die führenden Neonazis des Kameradschaftsdachverbands „Freies Netz Süd“ (FNS) auch in diesem Sommer ein großes Rechtsrock-Open-Air (bleibt verboten, angemeldete Ersatzveranstaltung erlaubt, aktueller Stand hier). Aus diesem Grund werfen wir einen detaillierten Blick auf die „Europa Erwacht“-Planungen und die bisherigen neonazistischen „Frankentag“-Konzerte des FNS der Jahre 2008-2012.

„Europa erwacht“?

In diesem Jahr bewerben die Neonazis des „Freien Netz Süd“ ihre Veranstaltung erstmals nicht mehr (wie in den Jahren 2008 bis 2012) unter der aus dem Nationalsozialismus stammenden Bezeichnung „Frankentag“, sondern als „Europa Erwacht“-Festival.

Den Flyer für das neonazistische Festival auf der 'Europa erwacht'-Webseite.  Screenshot (Ausschnitt): a.i.d.a.
Den Flyer für das neonazistische Festival auf der ‚Europa erwacht‘-Webseite. Screenshot (Ausschnitt): a.i.d.a.
Der neue Namen ist nicht weniger NS-nostalgisch:

Joseph Goebbels hatte Anfang Februar 1937 den „Deutschland erwache!“-Schlachtruf der Nationalsozialisten zu „Europa erwache!“ umgewandelt und zwar, so schrieb er in sein Tagebuch, ganz bewußt gedacht als Kriegsdrohung des Deutschen Reichs gegen die Länder Europas.

Heute ist der aggressive „Europa“-Gedanke und der Schlachtruf in seinen unterschiedlichen Abwandlungen bei den hiesigen Neonazis populär. Zwei Beispiele: Die Rechtsrockband Skrewdriver machte ihn mit dem Song „Europe awake“ („for the White man’s sake“) populär. Auch die Nazikapelle „Macht und Ehre“ bekam mit ihrem an Menschenverachtung kaum zu überbietenden „Europa erwache“-Song Kultcharakter in der Szene („Nigger, Juden halten hier Gericht, so geht das aber nicht. Oh, Brüder und Schwestern der weißen Rasse, schützt eure Kinder und eure Rasse“).

Das Event 2013

Das neonazistische Event soll auf einer Wiese im unterfränkischen Roden (Ortsteil Ansbach, Landkreis Main-Spessart) stattfinden, die bereits 2011 Ort des neonazistischen „Frankentags“ gewesen war und von einem Roden-Ansbacher Sympathisanten zur Verfügung gestellt wird.

'Europa Erwacht'- Anmelder Norman Kempken (l.) und der unterfränkische FNS-Aktivist Matthias Bauerfeind (r.) beim Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai 2013 in Würzburg.  Foto: Robert Andreasch
‚Europa Erwacht‘- Anmelder Norman Kempken (l.) und der unterfränkische FNS-Aktivist Matthias Bauerfeind (r.) beim Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai 2013 in Würzburg. Foto: Robert Andreasch
Organisiert von den ans FNS angebundenen Gruppen „Bund Frankenland e. V.“ (um Uwe Meenen und Anmelder Norman Kempken), „Deutsch Böhmischer Freundeskreis“ (um Robin Siener) und „Deutsch Ungarischer Freundeskreis“ (um Matthias Fischer) sowie dem neonazistischen „Final Resistance“-Versand von FNS-Aktivist Daniel Weigl kündigen die Neonazis Auftritte der Rechtsrockbands „P.W.A.“ (aus Estland), „Act of Violence“ (Laupheim), „Vérszerzödés“ (aus Ungarn), „Bohemia“ (aus der tschechischen Republik) und „Lunikoff Verschwörung“ (Berlin) sowie der Redner Matthias Fischer, Zsolt Illés, Tony Gentsch, Dieter Riefling, Jíří Froněk und Philippe Eglin an.

Wie schon bei den letzten „Frankentagen“ des FNS wird dem Publikum „Spaß für Groß und Klein mit Trampolin, sowie Infoständen und mehr“ und „Verpflegung (…) lecker/preiswert“ versprochen. Der Flyer zum „Festival“ ist mit einem „Fackelträger“ im Stil des NS-Bildhauers Arno Breker gestaltet, die neue Veranstaltungshomepage wird vom FNS- und NPD-Aktivisten Uwe Meenen (Würzburg) verantwortet.

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