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Belange des Deutschtums. Die Burschenschaften und die Sudetendeutschen

Sudetendeutsche Fahne am Haus der Münchner Burschenschaften 'Elektra Teplitz' und 'Sudetia'.  Foto: a.i.d.a.Die „Burschenschaftliche Gemeinschaft“ (BG), der am weitesten rechtsaußen stehende Zusammenschluss von Burschenschaftern überhaupt, plant, ihr 50-jähriges Bestehen mit einem „Festkommers“ am 16. Juli 2011 im „Sudetendeutschen Haus“ in München zu feiern. Die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus in München (firm) und a.i.d.a. informieren im Vorfeld mit einer Artikelserie über die „Deutsche Burschenschaft“ (DB) und die „Burschenschaftliche Gemeinschaft“ (BG). Im zweiten Beitrag schreibt Jörg Kronauer über die Schnittstellen zwischen Burschenschaften und Sudetendeutschen.

Die Burschenschaften und die Sudetendeutschen

Mitte März 2011 schlugen Hinweise auf offensichtliche Rechtsaußen-Kontakte der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bayreuth kleine Wellen. Eigentlich war nichts Besonderes geschehen. Der lokale Ableger der Landsmannschaft hatte eine Gedenkveranstaltung durchgeführt, die an die tschechoslowakischen März-Unruhen des Jahres 1919 erinnerte. Damals waren Dutzende deutschsprachige Bürgerinnen und Bürger des Landes bei Auseinandersetzungen mit den Repressionsapparaten zu Tode gekommen, als sie für die Abspaltung der „Sudetengebiete“ aus der wenige Monate jungen Tschechoslowakei demonstrierten. Auf der Gedenkveranstaltung hatte der Bayreuther Oberbürgermeister Michael Hohl die Festrede gehalten und einen Kranz niedergelegt. Eine Fahnenabordnung verlieh der Feier Pathos: Die Burschenschaft Thessalia zu Prag in Bayreuth war wie üblich mit ihrer schwarz-weiß-roten Flagge zugegen.

Die Burschenschaft Thessalia zu Prag? Der Reporter des „Nordbayerischen Kuriers“ stutzte: Hatte die Thessalia nicht erst kurz zuvor für Schlagzeilen gesorgt, weil sie einen Redakteur des Rechtsaußen-Blattes „Junge Freiheit“ zum Vortrag eingeladen hatte und zudem einer ihrer Aktivisten für die NPD tätig war? Die Bayreuther Kreisvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft suchte abzuwiegeln: Ja, es stimme, dass sich immer wieder NPD’ler an Burschenschaften heranmachten; die Thessalia aber sei bestimmt „nicht extrem rechts“. Ihre Beteuerungen halfen nichts: Der Bericht des „Nordbayerischen Kuriers“ über die Teilnahme der Rechtsaußen-Burschenschaft an der sudetendeutschen Gedenkfeier löste eine kleine Debatte in der lokalen Öffentlichkeit aus.

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