Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Schlammschlachten unter Parteifreunden

Elgersburg/Weißenohe. Die innerparteilichen Schlammschlachten in der NPD haben sich vor allem in zwei Bundesländern zum offenen Schlagabtausch entwickelt. In Thüringen konnte die derzeitige Chefetage die Übernahme der Parteiführung durch eine radikale Opposition gerade noch abwehren, in Bayern werden mittlerweile weitere führende Parteifunktionäre persönlich attackiert. Der "Frankentag" der NPD-internen Opposition soll in einem früheren Kloster in der Nähe von Gräfenberg stattfinden.

Schon am 12. April wollte der vielfach vorbestrafte Thorsten Heise, der erst im September 2004 in die NPD eingetreten war, den langjährigen Parteikader Frank Schwerdt als Landesvorsitzenden in Thüringen stürzen. Doch der Plan schlug fehl: Schwerdt setzte sich knapp mit 60 Prozent der Stimmen durch, bevor der Landesparteitag abgebrochen werden musste.

Die Fortsetzung fand am heutigen Samstag in Elgersburg (Ilm-Kreis) statt und brachte dem etablierten Landesvorstand einen Erfolg auf ganzer Linie. Zum stellvertretenden Landesvorsitzenden wurde der bisherige Landesgeschäftsführer Patrick Wieschke gewählt, der bisherige Landesvize Ralf Wohlleben (Jena) trat nicht mehr an. Gegen Wieschke war in den Wochen seit dem abgebrochenen ersten Parteitags-Teil eine interne Schlammschlacht eröffnet worden, in deren Zuge vulgäre Fotos von Wieschke an die Öffentlichkeit lanciert wurden, die ihn bei "Homo- und Drogenexzessen" zeigen sollten.

Die "Rebellen" um Heise und Kai Uwe Trinkaus (NPD-Kreisvorsitzender Erfurt-Sömmerda) traten laut Berichten in Neonazi-Blogs erst gar nicht mehr zur Landesvorstands-Wahl an. Als Vorstands-Beisitzer gewählt wurden laut Parteimitteilung Sebastian Reiche (Gotha), Hendrik Heller (Bad Salzungen), Martin Rühlemann (Weimar), Patrick Weber (Sondershausen), Peter Nürnberger (Altenburg), Gordon Richter (Gera) und Tobias Kammler (Bad Salzungen). Nicht mehr im Landesvorstand sind demnach Ralf Wohlleben, Thorsten Heise und und Jan Morgenroth (Weimar), der ebenfalls der Fraktion um Heise zugerechnet wird.

Auch auf dem Bundesparteitag in Bamberg am letzten Wochenende hatte Heise seinen Sitz im NPD-Bundesvorstand nur mit Ach und Krach behaupten können: Er wurde mit der niedrigsten Stimmenzahl aller gewählten Beisitzer (121 von 227, entspricht 53 Prozent der abgegebenen Stimmen) in seinem Amt bestätigt.

Seiten: 1 2 3

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen