Erneut Neonazis auf dem Münchner Marienplatz: Wie AIDA e.V. erfahren hat, hat der Anführer der Kameradschaft München und NPD-Mitglied Norman Bordin erneut Mahnwachen für den Marienplatz angemeldet. Geplant sind die beiden Mahnwachen einerseits für den 17. August, den Jahrestag des Selbstmords des Kriegsverbrechers Rudolf Hess, und andererseits für den 9. November, den Jahrestag des Marsches auf die Feldherrnhalle und der Reichspogromnacht. Für diese beiden Daten hat Bordin bereits bis ins Jahr 2015 Anmeldungen getätigt.
Erst vor wenigen Tagen konnten die Neonazis auf Grund einer Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes ausgerechnet am 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus eine Mahnwache unter dem Motto „Tag der Ehre, nicht der Befreiung“ auf dem Marienplatz abhalten.
Bilanz dieser Skandalveranstaltung: 60 Neonazi-Kundgebungsteilnehmer, 500 PolizistInnen im Einsatz, ca. 1500 GegendemonstrantInnen, 26 verhaftete AntifaschistInnen und mehrere Verletzte.
Dazu ein Sprecher von AIDA: „Wir erwarten von der rot-grünen Stadtspitze ein energisches und politisch eindeutiges Verhalten gegenüber diesen erneuten Provokationen. Das am Rathaus am 8. Mai aufgehängte Transparent „Auch diese Stadt hat Nazis satt“ darf kein Feigenblatt sein. Es kann nicht angehen, dass die Stadt zwar zu couragierten antifaschistischen Protesten ermuntert, dann aber die Menschen, die daran teilnehmen, allein lässt mit einem immer militarisierteren Polizeiapparat und brutal agierenden Sondereinsatzkommandos.
Wir hoffen, dass die antifaschistischen Kräfte es trotz aller Schikanen nicht müde werden, den neonazistischen Versuchen immer mehr und öfter öffentlichen Raum einzunehmen , wie bisher eine klare Abfuhr zu erteilen.“